Die Laudatorin Anna Elligsen vom Niedersächsischen Städtetag, Prof. Dr. Hubert Meyer, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistags, die Lohner Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet, Wiebke Bock, zuständig für das Bauprojekt im Bauamt der Stadt Lohne, die Lohner Klimaschutzmanagerin Sandra Mezger und der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer (von links).
Die Stadt Lohne wurde im Rahmen des niedersächsischen Wettbewerbs „Klima kommunal“ für ihr herausragendes Engagement im Bereich Klimaschutz ausgezeichnet. Die energetische Sanierung der Sporthalle am Amasyaweg in Lohne überzeugte die Jury und brachte der Stadt den Titel als Klimaschutz-Leuchtturm ein. Die Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von 15.000 Euro dotiert ist, wurde am Montag in Hannover vom niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer überreicht.
Die Sporthalle am Amasyaweg, die 1970 von der Bundeswehr erbaut und 1990 in den Besitz der Stadt Lohne überging, wurde in den letzten Jahren umfassend modernisiert. Die Sanierung, die im Dezember 2023 abgeschlossen wurde, umfasste nicht nur infrastrukturelle Verbesserungen wie die Erneuerung des Hallenbodens und der Sanitäranlagen, sondern auch eine weitreichende energetische Optimierung.
Zentrale Maßnahmen waren die Umstellung der konventionellen Erdgasheizung auf eine 48 kW Geothermie-betriebene Sole-Wasser-Wärmepumpe, wofür 13 Bohrungen à 100 Meter durchgeführt wurden. Zudem wurde eine 15 kW Photovoltaikanlage mit einem 19,5 kWh Batteriespeicher installiert, um die Halle weitgehend autark mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Die Umstellung auf eine energieeffiziente LED-Beleuchtung, die den Stromverbrauch der Halle um 50 Prozent reduziert, komplettiert die Sanierung.
„Mit der energetischen Sanierung der Sporthalle am Amasyaweg haben wir gezeigt, dass auch Bestandsgebäude zukunftsweisend und nachhaltig mit erneuerbarer Energie versorgt und nahezu autark werden können“, erklärte Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet. „Wir wollen hier ein Vorbild für private Bauvorhaben und andere Kommunen sein.“
Die Laudatorin Anna Elligsen, Referentin für Klimaschutz beim Niedersächsischen Städtetag, hob in ihrer Ansprache die Bedeutung des Projekts hervor: „Die Sporthalle fügt sich in die nachhaltige Gesamtstrategie der Stadt Lohne ein, die sich frühzeitig auf eine erneuerbare Energieversorgung im Kontext der kommunalen Wärmeplanung ausrichtet. Diese Weitsicht und das Engagement sind vorbildlich und unterstreichen die Bedeutung der energetischen Gebäudesanierung.“
Umweltminister Christian Meyer betonte in seiner Rede die Bedeutung solcher kommunaler Vorzeigeprojekte: „Klimaschutz ist für uns als Energie-, Agrar- und Küstenland existentiell. Die Klimaerhitzung, Dürren, Starkregenereignisse, Hochwasser und der steigende Meeresspiegel sind für uns eine große Bedrohung. Umso wichtiger, dass viele Kommunen in Niedersachsen Spitzenreiter sind beim Klimaschutz mit guten Ideen und Maßnahmen“, so der Minister.
Neben Lohne wurden im Wettbewerb „Klima kommunal“ 2024 auch weitere niedersächsische Kommunen für ihre innovativen Klimaschutzprojekte ausgezeichnet.
Die Städte Braunschweig, Göttingen, Hemmingen, Nordhorn und Sehnde sowie die Landkreise Emsland und Göttingen erhielten ebenfalls Auszeichnungen als Klimaschutz-Leuchtturmprojekte und Preisgelder in Höhe von jeweils 15.000 Euro. Der Landkreis Cuxhaven und die Stadt Goslar erhielten die begehrte und mit jeweils 25.000 Euro dotierte Auszeichnung als „Niedersächsische Klimakommune“ 2024 Den mit 20.000 Euro dotierten Zukunftspreis erhielt das Projekt „Wärmenetz Stader Altstadt“ der Hansestadt Stade.
Der Wettbewerb „Klima kommunal“ wird seit 2010 alle zwei Jahre von den niedersächsischen kommunalen Spitzenverbänden und dem niedersächsischen Umweltministerium ausgerichtet, um herausragende Klimaschutzprojekte in Kommunen zu würdigen. In diesem Jahr beteiligten sich 61 Kommunen mit insgesamt 82 Projekten. Der Wettbewerb bietet eine Plattform, um innovative Ideen und bewährte Maßnahmen im Klimaschutz einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und den Austausch zwischen den Kommunen zu fördern.