So könnte die neue Lohner Musikschule in der Marktstraße bald aussehen.
Die Stadt Lohne plant den Neubau einer modernen Musikschule im Stadtzentrum. Dabei gibt es einige Fragen und Missverständnisse, die wir hier gerne aufklären möchten.
Behauptung: „Die Stadt zerstört Grünflächen und Bäume.“
Für den Neubau der Musikschule müssen voraussichtlich ein bis zwei, gegebenenfalls sogar drei Bäume entfernt werden, da das Bauvorhaben in der geplanten Form sonst nicht umsetzbar ist. Alle Varianten wurden detailliert geprüft, mit dem klaren Ziel, möglichst viel Grün zu erhalten.
Gleichzeitig soll das Umfeld der Musikschule und des Kirchplatzes nachhaltig aufgewertet werden. Geplant sind neue, vitale Großgehölze, die langfristig für eine verbesserte Aufenthaltsqualität sorgen.
Zur Diskussion über das Alter der Bäume gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Die Stadtverwaltung geht auf Basis früherer Planunterlagen und baumpflegerischer Bewertungen davon aus, dass die betroffenen Linden etwa 80 Jahre alt sind. Ein höheres Alter kann nach aktuellem Wissensstand nicht belegt werden.
Die Planungen für den Neubau der Musikschule sind noch am Anfang. Ziel ist es, eine ausgewogene Lösung zu finden, die sowohl den Bildungsbedarf als auch das Stadtbild berücksichtigt. Sollte es zu Eingriffen in Grünflächen kommen, plant die Stadt eine attraktive und hochwertige Platzgestaltung mit entsprechenden Nachpflanzungen.
Behauptung: „Die vorhandenen Bäume werden in Zeiten des Klimawandels und immer heißeren Sommern dringend als Schattenspender benötigt.“
Richtig ist, dass Bäume zur Aufenthaltsqualität beitragen, weshalb im Fall einer Fällung in jedem Fall entsprechende Nachpflanzungen und eine hochwertige Gestaltung des Kirchplatzes vorgesehen sind. Gleichzeitig ist an diesem Standort die Verschattung aber bereits durch das hohe Kirchgebäude gegeben, sodass der Schattenbedarf vor Ort weniger dringend ist als an offenen Plätzen.
Behauptung: „Die Musikschule bringt nichts für die Innenstadt.“
Untersuchungen zeigen, dass eine hohe Besucherfrequenz entscheidend für die Belebung von Innenstädten ist. Die Musikschule wird von über 1.100 Schülerinnen und Schüler sowie deren Familien regelmäßig besucht. Dies bedeutet zusätzliche Laufkundschaft für Geschäfte, Gastronomie und andere Angebote in der Innenstadt.
Welch einen positiven Einfluss eine Musikschule in der Innenstadt auf das Zentrum haben kann, bestätigt auch die aktuelle Deutschlandstudie Innenstadt 2024 der CIMA Beratung + Management GmbH im Auftrag der Industrie- und Handelskammer. Ihr zufolge erzielen neben Handel und Gastronomie auch ein attraktives Stadtbild, kulturelle Einrichtungen und Events eine besondere Sogwirkung für Innenstädte. Beispielsweise gab mehr als die Hälfte der Befragten an, den Besuch einer Bildungseinrichtung mit dem Einkaufen zu koppeln. In der neuen Musikschule geht es übrigens nicht nur um das Erlernen von Instrumenten, sie wird auch Veranstaltungen und Konzerte bieten und damit zusätzliches Publikum anziehen.
Behauptung: „Die Musikschule wäre an einer anderen Stelle besser aufgehoben.“
Der Standort für den Neubau der Musikschule wurde bewusst gewählt, um Bildung und Kultur im Zentrum der Stadt zu verankern und die Innenstadt als lebendigen Ort zu stärken. Die Entwicklung der Innenstadt ist eine zentrale Aufgabe von Verwaltung und Politik, da sich die Anforderungen an ihre Nutzung verändern. Während der Einzelhandel als traditioneller Anker an Bedeutung verliert, gewinnen Gastronomie und kulturelle Angebote zunehmend an Relevanz.
Die Musikschule fügt sich optimal in dieses Konzept ein:
- Sie zieht täglich Hunderte von Menschen in die Innenstadt – darunter Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Konzertbesucher.
- Laut der Deutschlandstudie Innenstadt 2024 sind kulturelle Angebote ein wichtiger Faktor, um Stadtzentren attraktiv zu halten. Sie tragen dazu bei, dass Menschen die Innenstadt als Erlebnisraum wahrnehmen.
- Musik, Bildung und Veranstaltungen schaffen einen neuen Begegnungsort, der nicht nur den Musikschulbetrieb, sondern auch die allgemeine Bevölkerung einbindet.
Ein Standort außerhalb des Stadtzentrums hätte keinen vergleichbaren Effekt auf die Innenstadt und würde nicht zu deren Belebung beitragen.
Behauptung: „Es gibt keine Parkplätze vor der Tür.“
Direkt vor der geplanten Musikschule an der Marktstraße gibt es keine großen Parkflächen – das ist in Fußgängerzonen üblich und gewollt. Doch im direkten Umfeld gibt es zahlreiche Parkmöglichkeiten, die fußläufig nur wenige Meter von der Musikschule entfernt und sehr gut erreichbar sind. Beispiele sind:
- Parkhaus Vogtstraße
- Rixheimer Platz
- Platz vor dem alten Rathaus
- Parkdeck Achtern Thun
- Vereinzelte Parkplätze entlang der Lindenstraße und Brinkstraße
Viele Musikschülerinnen und -schüler kommen ohnehin mit dem Fahrrad.
Behauptung: „Die Architektur passt nicht ins Stadtbild.“
Die Architektur ist noch nicht final! Das Gebäude wird modern gestaltet, gleichzeitig aber so integriert, dass es sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Die Visualisierungen sind erste Entwürfe im Rahmen einer Machbarkeitsstudie – es gibt noch Gestaltungsspielraum, auch für Begrünung und Fassadenelemente. Ziel ist es, eine ästhetisch ansprechende und hochwertige Lösung an dieser zentralen Stelle zu finden. Es wird darauf geachtet werden, dass sich die Architektur harmonisch in die Umgebung einfügt und die Aufenthaltsqualität erhöht.
Fazit: Die Planungen stehen noch am Anfang.
Viele Details sind noch nicht entschieden. Die Stadt Lohne wird weiterhin auf dieser Internetseite offen über die Entwicklungen informieren und Rückmeldungen aus der Bevölkerung ernst nehmen. Unser Ziel ist es, eine Musikschule zu bauen, die Lohne bereichert – mit Musik, Kultur und mehr Besuchern für Gastronomie und Handel. Sie ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Stadt als attraktivem Lebens- und Begegnungsraum.