Welchen Beitrag kann die Stadt Lohne zum Klimaschutz leisten? Antworten auf die Fragen zum Klimawandel auf lokaler Ebene soll das Klimaschutzkonzept der Stadt liefern. Dies hat der Rat kürzlich verabschiedet. Und jetzt kann jeder Bürger auf der Internetseite der Stadt Lohne Einblick nehmen in den Maßnahmenkatalog zum Schutz des Klimas.
„Klimaschutz ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit und findet auf regionaler Ebene statt“, sagt Sandra Mezger, Klimaschutzmanagerin der Stadtverwaltung. Eine der wichtigsten Ziele des Klimaschutzkonzeptes sei die Reduzierung lokaler Energieverbräuche und CO2-Emissionen.
„Eine nachhaltige Verbesserung lässt sich nicht allein mit Klimaschutz-Aktivitäten der Stadtverwaltung erzielen“, erklärt Mezger. „Die Verbesserung der Energieeffizienz und die Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien ist eine gesamt gesellschaftliche Aufgabe. Sie kann nur gemeinsam mit den wichtigen regionalen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Energieversorgung und Multiplikatoren erreicht werden.“
In Zusammenarbeit mit einem beauftragten Ingenieurbüro wurde die zentralen Ziele des Klimaschutzkonzeptes mit der Unterstützung des Arbeitskreises Klimaschutz erarbeitet:
- Die Entwicklung einer fortschreibbaren CO2-Bilanz für Lohne.
- Eine Abschätzung der regionalen (technischen und wirtschaftlichen) Potentiale in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeinsparung für die Sektoren Mobilität, private Haushalte und Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen.
- Ein Leitbild und ein Klimaszenario für die Entwicklung bis zum Jahr 2050. Dieses Szenario zeigt die Energieeinsparung bis 2050 bei einer Umsetzung einer konsequenten Klimaschutzpolitik.
- Ein Klimaschutzfahrplan mit 20 Maßnahmen, der die Aufgaben für die nächsten fünf bis zehn Jahre zur Umsetzung vorgibt. Sie wurden auf Basis von Ideen zahlreicher Unternehmen, Organisationen und Bewohner der Stadt entwickelt. Grundlage war die Online-Befragung im Frühjahr dieses Jahres über die Plattform www.ideenkarte-lohne.de.
Das Klimaschutzkonzept bildet die Grundlage für die zukünftigen Aktivitäten in Lohne. So plant die Stadt langfristig, die städtischen Gebäude möglichst mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Bei zwei städtischen Bauprojektes der jüngsten Zeit wurde dies schon umgesetzt: Die Kindertagesstätte „Die großen Strolche“ und die neue Tanzhalle werden dank Geothermie autark beheizt. Auch das neu zu errichtende Gebäude der Kindertagesstätte St. Anna wird mit Umweltwärme beheizt. „Die klimafreundliche Technik ist vorhanden und wir werden sie einsetzen, wo immer es auf der Grundlage der Wirtschaftlichkeit geht“, sagt der Bauamtsleiter Ralf Blömer.
Gleichzeitig werden Gebäude wie aktuell die Gertrudenschule saniert und somit auf den aktuellen Stand der Wärmedämmung und Energieversorgung gebracht.
Ein weiteres Ziel des Klimaschutzkonzeptes ist die Ausweitung der Energiegewinnung unter anderem durch Windenergie oder Photovoltaik (PV). So ist unter anderem das Dach des Bauhofs an der Klärstraße komplett mit Photovoltaik-Modulen bedeckt. Weitere Beispiele für die erneuerbare Stromerzeugung sind der überdachte Fahrradständer mit PV-Modulen beim Rathaus oder die PV-Anlage auf dem Dach der Albert-Schweizer-Realschule.
Für die Zukunft strebt die Stadt Lohne eine weitere Förderung seiner Klimaschutzbemühungen durch den Bund. „Klimaschutz ist eine kontinuierliche Aufgabe, die, solange sie nicht zur Selbstverständlichkeit geworden ist, immer wieder der Bewusstmachung von Verhaltensweisen, der Anregung zu Verhaltensänderungen, der Informationsvermittlung, der Förderung und letztlich der Motivation aller Akteure bedarf“, resümiert Sandra Mezger.