Schüler pflanzen 4850 Bäume im Bürger-Klimapark

Veröffentlicht am: 16.02.2023
Schulwald und grünes Klassenzimmer entstehen

Pflanzaktion im Schulwald im Bürger-KlimaparkHorst Wieting (rechts) vom Waldpädagogikzentrum Weser-Ems zeigt Julian Hefker, Rayan Husein, Finn Olberding, Jonas Götting und Lisa Südkamp, wie Setzlinge in die Erde gepflanzt werden.

Das erste Projekt im Bürger-Klimapark in Lohne ist in der Umsetzung: Mehr als 1200 Schülerinnen und Schüler von vier Lohner Schulen pflanzen derzeit am Rand des Hopener Waldes 4850 Bäume und Sträucher. Die Stadt Lohne hat dafür eine knapp 0,7 Hektar große Fläche zur Verfügung gestellt. Begleitet wird das Projekt von der Stiftung Zukunft Wald, vom Waldpädagogikzentrum Weser-Ems der Niedersächsischen Landesforsten und der Universität Vechta.

Klassenweise legten die Mädchen und Jungen der Albert-Schweitzer-Realschule, der Ketteler-Schule, der Franziskus-Schule und der Gertrudenschule seit Mitte Januar den Wald an. Insgesamt 30 verschiedene heimische Baum- und Straucharten lassen die Fläche zu einem klimarobusten nachhaltigen Gehölz werden. Auch eine Sitzecke als so genanntes grünes Klassenzimmer ist geplant. Denn nach der Pflanzaktion werden die Schulen ihren Wald weiterhin pflegen und darin lernen. Insgesamt ist das Projekt auf 30 Jahre angelegt.

Pflanzaktion im Schulwald im Bürger-KlimaparkLehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadt und der Kooperationspartner freuen sich über das Projekt Schulwald im Bürger-Klimapark.

„Wir wollen Kinder und Jugendliche wieder verstärkt mit Natur und Wald, seiner Entwicklung und Vielfältigkeit sowie seiner immensen Bedeutung in der Zeit des Klimawandels vertraut machen“, erklärte Elisabeth Hüsing, Direktorin der Stiftung Zukunft Wald, bei einem Ortstermin das Ziel des Projektes. „Die Schülerinnen und Schüler identifizieren sich mit ‚ihrem‘ Wald.“

Die jungen Pflanzer nehmen gerne an dem Projekt teil. „Wir hatten das Thema in der Schule und ich war richtig begeistert“, sagte Rayan Hussein, Viertklässler an der Ketteler-Schule. Die Achtklässlerin Lisa Südkamp, Schülerin an der Albert-Schweitzer-Realschule ergänzte: „Ich wollte schon immer etwas für die Umwelt tun und die Aktion hier macht richtig Spaß.“

Drei Unterrichtswochen waren notwendig, um die Stecklinge zu pflanzen. Bei der bodenschonenden Nester-Pflanzung, die hier praktiziert wird, werden 25 Setzlinge einer Baumart ungefähr auf einer Fläche von drei mal drei Metern in einem Pflanzkreis von einer Schülergruppe gepflanzt. Insgesamt sind 194 Pflanzkreise auf der Fläche ausgewiesen und beschildert. Mit dieser Pflanzmethode entsteht ein artenreicher Mischwald.

„Wenn die jungen Pflanzen des Schulwaldes mit Hilfe Ihrer Blätter Photosynthese betreiben, entziehen Sie der Luft CO2. Das Pflanzen zusätzlicher Wälder ist deshalb ein Beitrag gegen den zunehmenden Klimawandel“, sagte Horst Wieting, Förster beim Waldpädagogikzentrum Weser-Ems. „Mit ihrem Engagement leisten die Mädchen und Jungen einen großen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.“

Dem stimmte Lohnes Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet zu: „Der Bürger-Klimapark spielt für die Klimaschutzpolitik der Stadt Lohne eine entscheidende Rolle. Dieser Schulwald ist ein wichtiger Baustein.“ Und weiter: „Damit werden Themen wie biologische Vielfalt, Klimaschutz und Klimaanpassung sowie der Lebensraum Wald erlebbar. Dies ist auch der Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger.“

Bürger-Klimapark

Bis Ende 2024 soll aus einer rund 7,3 Hektar großen, bislang landwirtschaftlich genutzten Fläche am Rande des Hopener Waldes ein Bürger-Klimapark entstehen. Er soll das Wissen über klimatische Veränderungen und den Umgang mit den Folgen vermitteln.

Für die Konzeptionierung des Bürger-Klimaparks hat die Stadt Lohne die Universität Vechta mit dem Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar) sowie für die Gestaltung das Büro Nordlohne & Bechly in Kooperation mit dem Büro Hyco Verhaagen ins Boot geholt. Der Bund fördert den Klimapark mit 90 Prozent der Kosten aus dem Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“.