Ahmad Mansour stellt Kernpunkte zur Integrationsarbeit vor
Freuen sich um einen gelungenen Vortragsabend: Sozialarbeiterin Anneke Torborg, der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters Gert Kühling, Ursula große Holthaus als Vorsitzende des Runden Tisches, Autor Ahmad Mansour, die Leiterin der Abteilung Integration Lena Dellenbach und der Leiter des Amtes für Familie und Soziales Sebastian Wolke (von links).
Der Beststellerautor Ahmad Mansour nahm am Mittwochabend (19. Juni) kein Blatt vor dem Mund. Der deutsch-palästinensische Psychologe und Autor war Gast beim neunten Lohner Integrationsforum in der Hofstelle des Ludgerus-Werks. 120 Teilnehmer hörten Mansours Ausführungen aus seinem Buch „Klartext zur Integration – Gegen falsche Toleranz und Panikmache“ zu und diskutierten anschließend über seine Ausführungen und Thesen.
„Es war ein sehr facettenreicher und interessanter Vortrag, der die persönlichen und beruflichen Erfahrungen von Ahmad Mansour zum Thema Integration den Besuchern näher brachte“, urteilte Lena Dellenbach. Die Leiterin der Abteilung Integration im Rathaus hat den Abend zusammen mit dem Runden Tisch für Integration und Völkerverständigung vorbereitet.
Der gebürtige Palästinenser Ahmad Mansour stellte sein liberales Verständnis des Islam vor. Das deutsche Grundgesetz sei eine tolle Errungenschaft, es sei wichtig, dieses anschaulich zu vermitteln, erklärte er.
Zu einer gelungenen Integration gehören laut Mansour vier Kernpunkte: Patriarchalische Strukturen müssen überwunden werden, die Freiheit der Meinung und der Religionen sollen gewahrt bleiben und Aufklärung über die Glaubensrichtungen sei notwendig. Es gelte außerdem eine Nulltoleranz gegenüber Antisemitismus in Deutschland aus historischer Verantwortung.
„Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so Mansour. „Wichtig für eine gelingende Integration ist es, sich auf Augenhöhe zu begegnen, hierfür müssten Dialogplattformen geschaffen werden.“ Wichtig sei es, Verständnis füreinander zu entwickeln. „Eine Integration in das Wertesystem ist nur möglich, wenn man gemeinsam darüber diskutieren kann.“
Nach dem Vortrag gab es eine sehr angeregte Diskussion, in der Teilnehmer ihre eigenen Erfahrungen mit der Integration schilderten. Anschließend signierte Ahmad Mansour sein aktuelles Buch und stellte sich vielen Nachfragen.
Integrationsforum
Das Integrationsforum, bei dem die Unterzeichner des Lohner Integrationspaktes (LIP) über ihre Projekte berichten, findet alle zwei Jahre statt. Vorbereitet wird das Treffen vom Runden Tisch für Integration und Völkerverständigung sowie der Abteilung Integration der Stadt Lohne.
Im Jahr 2008 haben die ersten Vereine und Organisationen den LIP unterzeichnet. Mittlerweile stehen darunter rund 150 Unterschriften. Der LIP umfasst neben der Präambel acht Leitlinien. Festgeschrieben sind darin unter anderem das Bekenntnis zur Chancengleichheit und das Erlernen der deutschen Sprache.
