Ayten Mehmedova ist eine herzliche Frau, und „Baby Kids“ ist ihr Herzensprojekt. Die zweifache Mutter mit türkisch-bulgarischen Wurzeln und einem besonderen Faible für Kinderkleidung hat jüngst in der Lohner Fußgängerzone ein Textilgeschäft eröffnet und bekommt für das Vorhaben 10.000 Euro von der Stadt Lohne. Die Entscheidung traf die Jury des Gründerprogramms „Neue Läden. Neues Leben.“ bei ihrer jüngsten Sitzung Mitte April.
Nun überbrachten Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet und Wirtschaftsförderin Anne Nußwaldt die Urkunde und Glückwünsche der Stadt zur Neueröffnung. „Das Geschäft ist ein wirkliches Schmuckstück in der Fußgängerzone geworden“, findet das Stadtoberhaupt und lobt weiter: „Ich habe schon von vielen Seiten viel Positives gehört und kann nur sagen: Es stimmt. Sie haben den Laden hier wirklich toll hergerichtet!“
Mit einem breiten Strahlen steht Ayten Mehmedova in ihren Räumlichkeiten in der Marktstraße 25. Es sind „nur“ 40 Quadratmeter, die die Gründerin angemietet hat, aber jeder Quadratzentimeter von „Baby Kids“ ist mit Liebe und viel Eigenleistung der gesamten Familie hergerichtet. Eine Trennwand für das kleine Warenlager haben die Gründerin und ihr Mann Mehmed eigenhändig eingezogen, den Verkaufsraum in einem hübschen Grünton gestrichen, Regale montiert, eine hinterleuchtete Wand installiert und die Deko aus Blumen gebastelt. Es ist ein Familienprojekt, bei dem alle mit anpacken – auch der 13-jährige Sohn Enes und seine erwachsene Schwester Serpel.
Die Ware bezieht Ayten Mehemdova aus der Türkei, wo sie einst neun Jahre lang Filialleiterin eines Istanbuler Kinderbekleidungsgeschäftes war und wohin sie bis heute gute Kontakte pflegt. „Die Ware ist komplett aus Baumwolle und ein Teil sogar reine Bio-Baumwolle“, erklärt die 45-Jährige. Gute Qualität zu einem guten Preis, das sei ihr wichtig. Um sich bekannter zu machen, tummelt sich Ayten Mehmedova in den Sozialen Netzwerken. Und natürlich zieht das Geschäft selbst viele neugierige Blicke auf sich.
Dabei kommen ihr die Nachbarschaft zur Eisdiele, die Nähe zum Marktplatz und dem Wochenmarkt zugute. „Es wird von Tag zu Tag mehr. Viele Kunden versprechen mir, mich weiterzuempfehlen“, freut sich Mehmedova.
Die Lohnerin, die seit 2015 mit ihrer Familie in der Stadt lebt, ist die einzige Gründerin, die in dieser Runde ausgezeichnet wurde. Insgesamt hatte es vier Bewerbungen gegeben. Damit ist die Zahl der prämierten Gründer seit Beginn des Programms 2021 auf 21 gestiegen, die Zahl der Geschäftseröffnungen auf 17. „Eine weitere Eröffnung steht noch aus. Drei Gewinner haben ihre Förderung aus verschiedenen Gründen nicht angetreten. Weiteren 16 Bewerbern hat die Jury keine Förderung zugesprochen“, zählt Leerstandsmanagerin Anne Nußwaldt auf.
Sie hofft auch in der neuen Runde auf weitere gute Geschäftsideen. Diese endet am 15. Juni 2023. Bewerbungen sind ausschließlich online über die entsprechende Homepage möglich (www.gruenderprogramm-lohne.de). „Wir haben das Bewerbungsformular ganz einfach gehalten. Dennoch haben wir natürlich Anforderungen an unsere Gründer und legen zum Beispiel Wert darauf, möglichst Ideen zu fördern, die die Vielfalt der Innenstadt vergrößern“, macht Nußwaldt deutlich.
Tipps für ihre Bewerbung können sich die Interessenten bei einem der kostenlosen Online-Workshops gemeinsam mit den Gründer-Experten vom TrENDi-Start-up-Service der Uni Vechta holen. Die Termine werden demnächst bekannt gemacht. Anmeldungen und Interessenbekundungen nimmt Anne Nußwaldt aber bereits jetzt entgegen (Telefon 04442 886-1301 und anne.nusswaldt@lohne.de).
Familienprojekt Baby Kids: Zur Prämierung über das Gründerprogramm und zur Neueröffnung gratulierten (von rechts) Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet und Wirtschaftsförderin Anne Nußwaldt der Gründerin Ayten Mehmedova (3. von links), ihrem Mann Mehmed, Tochter Serpel und Sohn Enes. Foto: Jana Beuse, Stadt Lohne
