Die stellvertretende Bürgermeisterin Elsbeth Schärmann (links) und Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer (rechts) ehrten mit der goldenen Stadtmedaille die Ehrenamtlichen Josef Bokern, Ludger Lohmann, Christiane Nordlohne, Südüz und Ahmet Önder, Clemens Rottinghaus, Bernd Willenbrink und Irmgard Wigger (von links).
Die Stadt Lohne hat am Donnerstagabend (18. Mai) acht Ehrenamtliche mit der großen goldenen Stadtmedaille ausgezeichnet. Josef Bokern, Ludger Lohmann, Christiane Nordlohne, die Eheleute Sündüz und Ahmet Önder, Clemens Rottinghaus, Bernd Willenbrink sowie Irmgard Wigger arbeiten seit vielen Jahren in Vereinen und Organisationen im Hintergrund. Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer würdigte die Arbeit dieser „stillen Stars“ im Rahmen eines Festaktes im Ratssaal.
Josef Bokern
Der gelernte Zimmermann erlitt 1966 einen schweren Betriebsunfall, bei dem sein Bein verletzt wurde. Seitdem ist er zu 60 Prozent schwerbehindert und schulte später um zum Bürokaufmann.
Anfang 1989 trat der zweifache Familienvater dem Versehrten- Sportverein Lohne, dem heutigen Behindertensportverein, bei. Er engagierte sich in der Sitzball-Gruppe und ist seit mehr als 15 Jahren als Kassenwart des Vereins tätig.
Mit seinem Übungsleiterschein gründete er 1999 die Außenstelle Wirbelsäulengymnastik in Kroge. Ziel war dabei, für behinderte Menschen eine Sportgruppe bis ins hohe Alter zu gründen. Auch war der heute 72-Jährige Initiator der beliebten Seniorenfahrten. Er hilft, wo Hilfe gebraucht wird und unterstützt tatkräftig – ob beim Stadtfest oder beim Grillfest für Senioren und hat stets ein offenes Ohr für seine Mitmenschen.
Ludger Lohmann
Ludger Lohmanns große Leidenschaft ist die Musik. Im Jahr 1984 war er Gründungsmitglied der Akkordeongruppe Brockdorf, ein Jahr später Gründungsmitglied der Musikkapelle Brockdorf. In beiden Musikgruppen engagiert sich der zweifache Familienvater als musikalischer Leiter und stellvertretender Dirigent.
Seit mehr als 40 Jahren ist Ludger Lohmann Sänger in der Chorgemeinschaft St. Maria-Goretti Brockdorf, auch hier ist er stellvertretender Dirigent.
Außerdem war der 62-Jährige seit 21 Jahren Mitglied im katholischen Pfarrgemeinderat, davon 17 Jahre als zweiter Vorsitzender. Er koordinierte und wirkte federführend mit bei der Terminplanung für den Brockdorfer Veranstaltungskalender, der Erstellung der Dorfchronik 2003, der Seniorengeburtstagsliste mit Besuchen der Jubilare, Pfarrfeste, Sternsinger-Aktion und Fronleichnamsprozession.
Christiane Nordlohne
Seit fast 30 Jahren setzt sich Christiane Nordlohne für den Rollstuhlfahrertreff im Landkreis Vechta ein. Dazu kam sie nach einem persönlichen Schicksalsschlag. Ihr Mann verunglückte 1984 schwer. Ein erfasste Auto ihn als Radfahrer und verletzte ihn schwer. Werner Nordlohne war seitdem an den Rollstuhl gefesselt.
Dadurch nahm Christiane Nordlohne Kontakt zum Rollstuhlfahrertreff im Kreis Vechta auf. Dort übernahm die heute 67-Jährige Ende der 1980er Jahre auch organisatorische Aufgaben und entlastete die jeweiligen Vorstände. So organisierte sie die Transporte der Rollstuhlfahrer aus dem gesamten Landkreis für Veranstaltungen wie Betriebsbesichtigungen, Versammlungen oder Musikveranstaltungen.
Zudem engagiert sich Christiane Nordlohne seit vielen Jahren in der Bokerner Clique – besonders nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2003. Sie sammelt unterschiedliche Hilfsgüter, packt Pakete und begleitet die Transporte nach Osteuropa. Seit 2006 war sie zwölf Mal in der Ukraine.
Ehepaar Sündüz und Ahmet Önder
Das Ehepaar Sündüz und Ahmet Önder engagieren sich seit den Gründertagen in vielfältiger Weise für den Sportverein Amasyaspor und somit für die Integration in Lohne.
Seit 24 Jahren ist Ahmed Önder bereits auf verschiedenen Ebenen aktiv – vom Grillfest bis zur Sportplatzpflege. Der 56-Jährige ist damit unersetzlich für den Verein.
Sündüz Önder ist seit zehn Jahren engagiert und bringt sich mit ihrem türkischen Frauenkreis ein. Die 56-Jährige verkauft zusammen mit den anderen Frauen des Vereins Spezialitäten im Vereinsheim bei Spielen. Alle Erlöse aus dem Verkauf werden dem Verein gut geschrieben. Was nicht verkauft wird, wird nach dem Spiel den Fußball-Mannschaften zur Verfügung gestellt.
Der Sportverein ist Familiensache bei den Önders. Auch die drei Söhne sind dem Verein Amasyaspor seit vielen Jahren eng verbunden.
Clemens Rottinghaus
Seit der Gründung des Lohner Jugendtreffs im Jahr 1993 war Clemens Rottinghaus 20 Jahre lang ehrenamtlich dessen erster Vorsitzender und ist bis heute der stellvertretende Vorsitzende. Unter seiner Führung entwickelte sich der Jugendtreff zu einem unverzichtbaren Bestandteil der sozialen Arbeit in Lohne.
Mehr als zehn Jahre brachte sich der heute 61-Jährige als Vorsitzender beim Runden Tisch für Integration und Völkerverständigung.
Über seine berufliche Einbindung war der Familienvater besonders engagiert am Aufbau der Litauenhilfe im Offizialatsbezirk Oldenburg. Dies führte gar zu seiner Ehrenbürgerschaft der Stadt Marijampole.
Clemens Rottinghaus war von 1991 bis 2016 Mitglied des Rates der Stadt Lohne. Leitete zuletzt als Vorsitzender den Bauausschuss.
Mit seiner Ehefrau Edeltraud pflegte er 13 Jahre lang den schwerstbehinderten Sohn Marius bis zu seinem Tod im Jahr 2001. Rottinghaus kümmert sich heute um seine 90-jährige Mutter.
Bernd Willenbrink
Im Hintergrund des größten Lohner Vereins, des TuS Blau-Weiß Lohne, ist Bernd Willenbrink aktiv. Der 64-Jährige verwaltet seit 1994 die Spielpässe der Fußballabteilung. Aktuell ist er der Herr über mehr als 800 aktive Fußballer. Zudem verwaltet er die Mitgliederkartei der Fußballabteilung.
Eng mit dem Fußball verbunden und engagiert in der Jugendarbeit. Willenbrink ist Mitinitiator und -organisator des weit über die Region bekannten Internationalen C-Jugend-Turniers. Er betreut diese Veranstaltung seit ihrer Gründung im Jahr 1994. Ebenso engagiert bringt er sich in die Vorbereitung und Durchführung des „Lohner Kunststoff-Cups“ ein.
Willenbrink ist engagiert auch außerhalb des Sports. Auf ihn kann das Industriemuseum zählen, wenn es um Transport, Auf- und Abbau von Sonderausstellungen aus der polnischen Partnerstadt Miedzylesie geht.
Seit es den Schüleraustausch 2004 mit Lohnes damals noch Patenstadt und heutiger Partnerstadt Miedzylesie gibt, ist der Vater zweier Töchter eingebunden in dessen Vorbereitung und Begleitung. Der Schüleraustausch erfolgt regelmäßig alle zwei Jahre im Wechsel.
Irmgard Wigger
Seit fast 20 Jahren gehört Irmgard Wigger dem Lauftreff „Die Waldschleicher“ an. Die 55-Jährige ist nicht nur aktive Läuferin, sondern engagiert sich weit über das übliche Maß bei der Organisation von Veranstaltungen, Laufwettbewerben, Jahresversammlungen und Begegnungen mit der Partnerstadt Rixheim in Frankreich.
In Zusammenhang mit der Städtepartnerschaft hat sie Schülerinnen und Schüler mehrerer Jahrgänge der Realschule Lohne auf Laufwettbewerbe dort vorbereitet und begleitet.
Außerdem ist Irmgard Wigger für den TuS Blau-Weiß Lohne als Kampfrichterin bei der Schwimmabteilung im Einsatz.
Zudem ist die dreifache Mutter aktiv als Lesepatin in der Schule, in der Kirchengemeinde St. Josef in der Leitung von Kommunion- und Firmgruppen sowie bei der Organisation der Sternsinger-Aktion.