Aus historischer Gertrudenschule wird eine hochmoderne Bildungsstätte

Veröffentlicht am: 26.07.2021
Umfangreiche Sanierung startet mit den Sommerferien

Gertrudenschule Sanierung VisualisierungSo soll die Erweiterung zwischen Altbau und Sporthalle künftig aussehen.

Baustart für das größte und aufwändigste öffentliche Bauprojekt der Stadt Lohne in den vergangenen Jahren: Die denkmalgeschützte Gertrudenschule im Stadtzentrum wird kernsaniert und erweitert. Bis zum Frühjahr 2023 soll alles fertig sein. Schüler und Lehrer ziehen bis dahin in provisorische Klassenzimmer an der Brinkstraße. Für die Baumaßnahme plant die Stadt eine Investition von rund 7,5 Millionen Euro. Hinzu kommen Kosten für die provisorischen Unterrichtsräume von rund 475.000 Euro.

„Wir investieren hier in die Zukunft der Schülerinnen und Schüler“, betont Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer. „Nach dem Abschluss der aufwändigen Bauarbeiten wird unser ältestes Schulgebäude für die Herausforderungen der modernen Pädagogik gewappnet sein.“

Die Gertrudenschule unweit des Lohner Rathauses ist ein Haus mit Geschichte. Nach der Errichtung 1929 diente die Schule auch der Landgemeinde Lohne als Verwaltungssitz. Nach dem Zusammenschluss von Stadt- und Landgemeinde zog die Verwaltung 1937 aus. In den Folgejahren wurde das Haus zur Mädchenschule. Erst 1950 erhielt das Gebäude den Namen „Gertrudenschule“. Und seit 1969 werden in der katholischen Grundschule gemeinsam Mädchen und Jungen von der Klasse 1 bis 4 unterrichtet.

Durch die wechselvolle Geschichte erlebte das Schulhaus zahlreiche Um- und Anbauten. Und die stellen die Planer jetzt vor Herausforderungen. „Wir mussten die vorhandene Bausubstanz intensiv prüfen und haben immer wieder Überraschungen erlebt“, erklärt der Bauingenieur Sergej Garrecht, der das Projekt im Bauamt der Stadt Lohne betreut. Eine anfängliche Kostenschätzung musste zuletzt deutlich auf jetzt rund 7,5 Millionen Euro erhöht werden.

„Die Alternative wäre der Bau einer komplett neuen Schule im teuren Innenstadtbereich gewesen“, erklärt Bürgermeister Gerdesmeyer. „Und für eine Nachnutzung des denkmalgeschützten Gebäude wären ebenfalls Investitionen im Millionenbereich nötig gewesen.“ Daher habe sich der Rat für die Sanierung und Erweiterung des Bestandsgebäudes entschieden.

Gertrudenschule vor der SanierungDas historische Gebäude der Gertrudenschule mit Schulleiterin Sabrina Schröder, dem Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters Gert Kühling, Bauingenieur Sergej Garrecht und Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer (von links).

Geplant ist jetzt, im Altbau an der Gertrudenstraße die Klassenräume neu aufzuteilen. Aus acht Klassenräumen und einem Gruppenraum werden künftig neun Klassen und acht Räume für besondere pädagogische Angebote. „Wir verfolgen in unseren Schulen das Ziel, an jedem Klassen- einen Gruppenraum anzuschließen“, sagt Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer. Dies sei eine Folge der Inklusion und Integration an den Grundschulen.

Um die Kapazitäten im Schulgebäude zu erweitern, werden aus den ehemaligen Wohnungen im zweiten Obergeschoss Fach- und Gruppenräume. Alle neuen Unterrichtsräume der Gertrudenschule werden zudem mit moderner Lüftungstechnik ausgestattet. Die entsprechende Förderung durch das Land Niedersachsen wurde bereits genehmigt.

Die Gertrudenschule erhält außerdem einen neuen Verwaltungstrakt, eine Mensa und neue sanitäre Anlagen. Diese entstehen in dem Trakt zwischen dem Altbau und der Sporthalle. Der alte Trakt wird daher abgerissen und durch einen zweitstöckigen Bau ersetzt. Die Anlieferung für die Mensa erfolgt über eine neugeschaffene Zuwegung zur Gertrudenstraße. Dafür und für neue Parkplätze hinter der Schule hat die Stadt Lohne zusätzliche Flächen erworben.

Mit dem Beginn der Sommerferien starten die Handwerker ihre Arbeit. Die Schüler und Lehrer sind bereits aus dem Altbau ausgezogen. 40 mobile, speziell für Schulen ausgestattete Container sowie ein leerstehendes Ladenlokal an der Brinkstraße sind voraussichtlich bis Schuljahresende 2023 die Heimat der 134 Schüler, ihrer Lehrer sowie der pädagogischen und sonstigen Mitarbeiter.

Die Schulleiterin Sabrina Schröder ist zufrieden mit der Übergangslösung. „Wir hatten eine lange Vorlaufzeit und konnten uns rechtzeitig auf die Gegebenheiten vorbereiten. Das hat alles gut geklappt“, sagt sie.

Auch die Eltern hätten der Schulleitung eine positive Rückmeldung gegeben, so Schulleiterin Schröder. „Wir veröffentlichen regelmäßig ein Bau-Update und nehmen Eltern und Schüler mit durch eine nicht ganz einfache Zeit.“