Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet (2. von links) sprach mit dem Vorstand der Lohner Tafel, vertreten durch Norbert Fink, Hildegard Fischer-Flür und Otto Averbeck (von links).
Wem das Geld am Ende nicht mehr für einen Einkauf im Supermarkt reicht, dem hilft die Lohner Tafel. An den vier Standorten – neben Lohne ist die Tafel in Visbek, Vechta und Damme aktiv – erhalten Bedürftige stark vergünstigt Lebensmittel. Um sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen, hat Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet in dieser Woche die Lohner Tafel an der Bakumer Straße besucht.
Rund 150 Ehrenamtlich betreiben die Tafel an den vier Standorten im Kreis Vechta. Jede Woche kommen etwa 160 Familien zur Tafel, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Hinter jeder Familie stehen im Schnitt drei Personen. Außerdem werden 60 Kunden, denen der Weg zur Tafel zu beschwerlich ist, von den Ehrenamtlichen beliefert. Der Vorsitzende der Lohner Tafel, Norbert Fink, fährt selber mit Lebensmitteln zu den Kunden. „Wenn ich zu den Leuten in ihre Wohnungen komme, weiß ich, warum ich bei der Tafel bin“, schilderte er der Bürgermeisterin seine Eindrücke.
Fink und sein Vorstandsteam haben die Tafel akribisch organisiert. Wer Lebensmittel erhalten möchte, muss sich registrieren und dabei seine Einkommenssituation offenlegen. Denn nur wer wirklich bedürftig ist, erhält Hilfe. Rund 2000 Familien haben sich laut Fink registrieren lassen. Neuaufnahmen seien derzeit noch an allen Standorten möglich. Aber nur, wer regelmäßig die Tafel besucht, bleibe auf der Liste. „Nach einem halben Jahr ohne Tafelbesuch streiche ich die Person“, erklärte Fink. Damit wolle er die Tafel möglichst offen für Neuaufnahmen halten.
Vor allem ältere Menschen mit sehr geringer Rente und Geflüchtete zählen zum Kundenkreis. Die Kunden zahlen für ihren Einkauf einen Obolus von zwei Euro pro Erwachsenen und 50 Cent pro Kind. Dafür gibt es dann Obst, Gemüse, Milchspeisen, Getränke, Fleisch- und Fischwaren und Brot. Das Angebot ist variabel – je nachdem wie große die Spendenbereitschaft von Lebensmittelindustrie und Handel ist. „Häufig haben wir auch Spezialitäten wie Sushi dabei“, so Fink.
„Die Tafel verfügt über ein gutes Netzwerk in der Region, das für volle Regale sorgt“, sagte Fink. Große Lebensmittelfirmen unterstützen die Tafeln durch regelmäßige Lieferungen von Lebensmitteln. Die Spendenbereitschaft sei gut, so der Vorsitzende.
Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet zeigte sich beim Besuch beeindruckt von der hervorragenden Arbeit. „Die Lohner Tafel mit ihren vielen Ehrenamtlichen leistet einen ganz wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Armut in unserer Stadt und zeigt, dass Zusammenhalt und Solidarität in der Gesellschaft unverzichtbar sind.“ Die Stadt Lohne unterstützt die Tafel zurzeit mit einem Mietzuschuss von 375 Euro pro Monat. Die Bürgermeisterin betonte, dass die Stadt bereit sei, zu helfen, wenn bei der Tafel Probleme auftreten sollten.