Krankenhaus-Verwaltungsleiter Thomas Meyer, Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer, Planerin Viktoria Begel von der assmann-Gruppe Münster und Martin Sehlleier, Vertreter des Bauunternehmens Goldbeck (von links) starten offiziell die Bauarbeiten an der Marienstraße. Foto: Anne Nußwaldt, Stadt Lohne
An der Marienstraße wächst ein neues Parkhaus in die Höhe. Bis zum August soll das Gebäude mit mehr als 300 Stellplätzen fertig sein. Damit stehen auf der Fläche unweit des St.-Franziskus-Hospitals künftig drei Mal so viele Parkplätze zur Verfügung wie bisher. Am Montag (1. März) fand der erste Spatenstich statt.
„Das Parkhaus ist eine Investition in die Zukunft Lohnes - nicht nur für den Krankenhaus-Standort, sondern für das gesamte Zentrum“, betonte Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer bei dem Termin auf der Baustelle. „Wir schaffen innenstadtnahe Parkplätze. Zukünftig werden die Menschen zu Fuß von hier den Weg in die Innenstadt finden.“
Der Baustart war bereits vor zwei Wochen. Der ebenerdige Parkplatz zwischen dem Hospital und den beiden Friedhöfen ist bereits Geschichte. Mit dem offiziellen Spatenstich startete der Generalunternehmer Goldbeck nun mit den Fundament- und Kanalarbeiten.
Auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern realisiert Goldbeck ein so genanntes Split-Level-Parkhaus mit insgesamt 302 Parkplätzen über sieben Ebenen. Während die Tiefebene auf halber Höhe untergeschossig liegt, wechseln sich Voll- und Zwischengeschosse bis zu einer Höhe von 13 Metern ab. Obwohl jeder Parkplatz bei 2,60 Meter breiter ist als vorgegeben, schafft das Bauunternehmen aufgrund seiner Systembauweise sogar mehr Stellplätze als seitens der Stadt ursprünglich gefordert.
Von den allerersten Überlegungen und politischen Beratungen Anfang 2018 bis zum Spatenstich vergingen gerade einmal drei Jahre. Für ein Projekt dieser Größe ist dies eine zügige Umsetzung. Martin Sehlleier, Vertreter des Bauunternehmens Goldbeck, lobte am Montag die schnelle Baugenehmigung und gute Zusammenarbeit mit dem Bauamt der Stadt Lohne. „Das hat man selten so erlebt.“
Der Entscheidung für ein Parkhaus vorausgegangen waren jahrelange Beschwerden von Mitarbeitern, aber auch Patienten, über die geringe Anzahl der Parkflächen. Mit dem Neubau der Krankenpflegeschule in der Nähe, die 187 Schülern Platz bieten wird, „war klar, dass wir hier etwas tun müssen“, so Gerdesmeyer.
Das Parkhaus macht für ihn trotz der Diskussion um ein neues Zentralklinikum der Städte Lohne Vechta Sinn. Die Realisierung ist nicht gewiss, der Zeithorizont mit etwa acht bis zehn Jahren zur Fertigstellung zu lang. „Zudem werden auch bei einem Bau des Zentralklinikums die jetzigen Flächen in Lohne für medizinisch-soziale Versorgung erhalten bleiben“, ist der Bürgermeister überzeugt.
Das Parkhaus setzt am Standort zwischen Franziskusstraße und Marienstraße nicht nur visuell Akzente, sondern ist mit zahlreichen funktionalen Details ausgestattet. Die nötige Technik zur Bewirtschaftung wie zum Beispiel die Kassenautomaten oder Schrankanlagen integriert Goldbeck direkt mit, ebenso die Videotechnik. Über einen Aufzug sind alle Etagen barrierefrei erreichbar.
Drei behindertengerechte Parkplätze stehen nach der Übergabe im Parkhaus zur Verfügung. Weitere werden davor eingerichtet. Darüber hinaus bietet das Parkhaus fünf Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Ein Ausbau der E-Mobility-Infrastruktur ist möglich. Neben den Pkw-Stellplätzen baut Goldbeck auch eine Fahrradstation mit 50 Stellplätzen. Die moderne Gestaltung der Außenanlagen soll das gesamte Erscheinungsbild zusätzlich aufwerten.
Nach Inbetriebnahme – voraussichtlich Ende August / Anfang September - wird das Parkhaus bewirtschaftet, das heißt es wird eine Parkgebühr erhoben. Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer verspricht aber moderate Gebühren, eine so genannte „Brötchentaste“ für kurzfristiges Parken und eine gute Lösung für die Mitarbeiter des Krankenhauses und der Facharztzentrums.
Darüber freute sich auch Thomas Meyer, Leiter der Verwaltung des St.-Franziskus-Hospitals: „Die Stadt Lohne und das Krankenhaus mit seinen 750 Mitarbeitern seien verlässliche Partner. Die Krankenpflegeschule ist nun ein wichtiger Baustein zur Nachwuchsgewinnung und spezialisierten Ausbildung.“ Das Parkplatzproblem sei wöchentlich Thema bei den Mitarbeitern.
Da während der gut sechsmonatigen Bauzeit 110 Stellplätze an der Franziskus- und Marienstraße wegfallen, bittet die Stadt Lohne die Autofahrer um Verständnis. Ausweichmöglichkeiten gibt es nur wenige Gehminuten entfernt rund um die Fußgängerzone. Insgesamt weist die Stadt Lohne derzeit rund 1500 Parkplätze in der Innenstadt aus.
