Die Künstlerin Gisela Fox-Düvell, Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer und die Vorsitzende des Kunstvereins „Die Wassermühle“ Dr. Gertrud Landwehr (von links) präsentieren das Triptychon „Day to Day“ in der Wassermühle. Foto: Christian Tombrägel, Stadt Lohne
In der historischen Wassermühle im Stadtpark finden seit 35 Jahren überregional beachtete Kunstausstellungen statt. Seit der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes vor zwei Jahren sind standesamtliche Trauungen in der Mühle möglich. Jetzt finden beide Nutzungsarten zusammen. Denn die Stadt Lohne hat für die Mühle drei Werke der Lohner Künstlerin Gisela Fox-Düvell erworben. Diese schmücken nun in der Zeit außerhalb der Ausstellungen das Trauzimmer im Obergeschoss.
Die Wassermühle hat sich seit 2015 zum beliebten Ort für standesamtliche Trauungen entwickelt. Laut Standesamt finden pro Jahr rund 40 Eheschließungen dort statt. Möglich sind die Trauungen aber nur außerhalb der Ausstellungszeiten. Nach Abschluss einer Ausstellung werden die ausgestellten Bilder wieder abgehängt. Daher blieben die Wände im Trauzimmer während der Eheschließungen kahl.
„Wir wollten diesen beliebten Ort aufwerten und haben uns daher an das Künstlerehepaare Gisela Fox-Düvell und Ulrich Fox gewandt“, erklärte Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer bei der Vorstellung der Werke am Montag (7. August). „Das Lohner Künstlerpaar besitzt überregionales Renommee, und dies möchten wir an prominenter Stelle würdigen.“
Gemeinsam haben sich dann Rat und Verwaltung der Stadt Lohne, beraten von Vorstandsmitglieder des Kunstvereins „Die Wassermühle“, für drei prägnante Werke der Künstlerin Fox-Düvell entschieden. Sie tragen die Titel „Day to Day“, „Nowhere“ und „Dawn“.
Vor allem das Triptychon „Day to Day“ ist bei den Trauungen in der Wassermühle unübersehbar. Denn die drei 2,7 Meter mal 90 Zentimeter großen Bilder hängen hinter dem Trautisch und damit hinter dem Standesbeamten.
Gisela Fox-Düvell hatte die Bilder für das 30-jährige Jubiläum des Kunstvereins erstellt. Sie gehört mit ihrem Mann zu den Gründungsmitgliedern. Ölfarben und Holz waren die bevorzugten Materialien für ihre Bilder. „Ich reibe die Farben ein - Schicht für Schicht“, erklärte die Künstlerin ihre Herangehensweise. Diese erstrecke sich über Wochen. Denn eine Schicht benötige auf dem hölzernen Untergrund vier Wochen zum Trocknen.
„Durch diese Technik bekommen die Bilder eine Transparenz“, sagte Fox-Düvell. Und in ihren Bildern findet der Betrachter viele Türen und Fenster, durch die sein Blick hindurch wandern kann. Die Bilder symbolisieren somit ein Aufbruch zu etwas Neuem – und das passt sehr gut zu einem Ort, an dem der Bund für das Leben geschlossen wird.