Innovationscampus wird zur Heimat der Start-Ups in Lohne

Veröffentlicht am: 21.07.2022
Stadt Lohne und Landkreis fördern Jungunternehmer

Förderer des Innovationscampus LohneDaniel Kathmann vom Landkreis Vechta, Philipp Niehues und Lohnes Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet (von links) stellen den Bau des Innovationscampus in Lohne vor.

Das Herz der Start-Up-Szene in der Region schlägt künftig mitten im Gewerbegebiet Rießel in Lohne. Denn dort, wo früher Druckmaschinen standen, verwandeln Handwerker eine Produktionshalle in den Innovationscampus Lohne. Federführend bei diesem Projekt ist das Unternehmen Shopjektiv mit seinem Geschäftsführer Philipp Niehues. Das Lohner Unternehmen schafft in den Räumen der Druckerei Rießelmann Arbeitsplätze, so genannte Co-Working-Spaces, für Firmen vor allem aus dem digitalen Dienstleistungssektor. Die Stadt Lohne und der Landkreis Vechta fördern die Ansiedlung von Start-Ups mit zwei unterschiedlichen Zuschussmodellen.

Ob am Küchentisch, am offenen Schreibtisch oder in abgeschlossenen Büros: Der Innovationscampus bietet für digitale Dienstleister verschiedene Arbeitsplätze an. Bis zu 60 so genannte Work-Spaces werden in der ehemaligen Druckereihalle entstehen. Alle sind natürlich ans schnelle Glasfaser-Netz angeschlossen. Hinzu kommen eine gemeinsame Küche, Konferenzräume, ruhige Plätze für Workshops oder Videokonferenzen sowie eine große Eventhalle mit Platz für bis zu 80 Teilnehmern und ein einladendes Außengelände mit viel Grün.

„Wir schaffen hier Platz zum Arbeiten wie im Homeoffice – ohne die Nachteile des abgeschiedenen Arbeitens von zu Hause“, erklärt Philipp Niehues. Der große Vorteil: Das offene Raumkonzept begünstige das Netzwerken der Unternehmen untereinander. „Die Nachfrage ist auf jeden Fall vorhanden“, so der Lohner IT-Unternehmer. Denn das Angebot in dieser Form sei in der Region einzigartig.

Eigentümer des Gebäudes ist die Familie Rießelmann, die an Shopjektiv vermietet. Beim Umbau der Druckerei setzen die Bauherren auf Nachhaltigkeit: Strom aus der Photovoltaik-Anlage, Heizung per Wärmetauscher und ein insektenfreundlicher Garten machen den Innovationscampus für umwelt- und klimabewusste Mieter interessant.

Die ersten Pächter des Innovationscampus sind Shopjektiv sowie kleinere Webunternehmen, die bislang ein Gebäude an der Gertrudenstraße nutzen. Weitere Interessenten stehen bereits in den Startlöchern.

Innovationscampus VisualisierungSo soll das Start-Up-Center innerhalb des Innovationscampus aussehen.

Bis zu zehn Arbeitsplätze für neue Unternehmen in einem Start-Up-Center innerhalb des Campus wollen die Stadt Lohne und der Landkreis Vechta fördern. Die Start-Ups erhalten Zuschüsse aus zwei unterschiedlichen Fördertöpfen.

Basis der Förderung ist die Anmietung eines so genannten Shared-Desk-Arbeitsplatzes für 350 Euro im Monat. Der Landkreis Vechta übernimmt laut eigener Förderrichtlinie 50 Prozent der anfallenden Kosten für die ersten zwei Jahre.

Die Stadt Lohne beteiligt sich mit 100 Euro pro Monat und Arbeitsplatz. Gewährt wird die Förderung seitens der Stadt für maximal drei Arbeitsplätze pro Unternehmen und bis zu einem Unternehmensalter von maximal fünf Jahren. Die Höchstförderung pro Gründer beträgt zugleich maximal 10.000 Euro.

Damit zahlt im optimalen Fall ein Start-Up in den ersten beiden Jahren nur 75 Euro pro Monat für einen Arbeitsplatz. Dies beinhaltet nicht nur die Miete für einen Schreibtisch, sondern auch die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur und Beratung von erfahrenen Unternehmensgründern im Rahmen eines Mentoring-Programms. Eingebunden wird der Innovationscampus mit seinem Start-Up-Center in das START:PUNKTE-Netzwerk der Gründerregion Oldenburger Münsterland.

„Der Innovationscampus ist ein Leuchtturm-Projekt für unsere Stadt und die gesamte Region“, betont Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet. „Mit der Förderung schaffen wir sehr gute Anreize, so dass sich junge Spezialisten mit hoher Fachkompetenz und Kreativität in Lohne ansiedeln.“

Ähnlich sieht es Daniel Kathmann, Wirtschaftsförderer beim Landkreis Vechta: „In der Vergangenheit haben wir vor allem Investitionen von Gründern gefördert. Da aber hier Start-Ups dank der vorhandenen Infrastruktur kaum investieren müssen, beteiligen wir uns an den anfallenden Mietkosten in den beiden Anfangsjahren der Unternehmen.“

Noch laufen die Arbeiten auf dem Gelände der Druckerei am Industriering auf Hochtouren. Bis zum 1. September soll alles fertig sein. Dann wird der Innovationscampus eröffnet. Interessierte Start-Ups können sich aber schon jetzt um einen Arbeitsplatz kümmern.