Das Jahr 2017 neigt sich dem Ende entgegen. Zeit, auf die zurückliegenden Monate zurückzublicken. Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer zieht ein positives Fazit aus Sicht der Stadt Lohne: Der Stadt geht es finanziell gut, große Projekte wurden initiiert und die Aufnahme in die Städtebauförderung bietet neue Möglichkeiten in der Stadtentwicklung.
Blick zurück: Welche Ergebnisse aus dem Jahr 2017 bleiben dem Bürgermeister in Erinnerung?
Die Stadt Lohne hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich, in dem viele wichtige Projekte auf den Weg gebracht werden konnten.
Die größte Maßnahme ist sicherlich der Bau der neuen Sport- und Mehrzweckhalle „Lohneum“ an der Vechtaer Straße. Die Halle soll neben einem sportlichen auch zu einem kulturellen Treffpunkt werden.
In das Vorhaben investiert die Stadt rund sieben Millionen Euro. Im Frühjahr 2018 wird das Großprojekt fertig sein.
Ein weiteres Großprojekt ist der Bau einer neuen Kindertagesstätte mit insgesamt 130 neuen Betreuungsplätze (100 Kindergarten- und 30 Krippenplätze) auf dem Voßberg. Hierfür investieren wir rund 3,1 Millionen Euro. Die Einrichtung wird voraussichtlich im September/Oktober 2018 ihren Betrieb aufnehmen können.
Für uns ist es schön, dass wir als Wohn- und Arbeitsort nach wie vor sehr beliebt sind und die Zahl der Kinder und jungen Menschen in Lohne weiter zunimmt.
Ein besonderer Schwerpunkt unserer Politik ist deshalb auch die Bildung: So haben wir in 2017 für mehr als zwei Millionen Euro neue Räumlichkeiten an der Von-Galen-Schule und an der Ketteler-Schule geschaffen und unterstützen seit diesem Jahr alle unsere Grundschulen mit städtisch finanzierten Schulsozialarbeiterinnen und –arbeitern.
Durch die Einstellung von zwei „Bürgerpolizisten“ setzen wir uns verstärkt für die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung in unserer Stadt ein und möchten das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung weiter erhöhen.
Zudem haben wir die Sporthalle am Adenauerring umfassend saniert (Dach und Hallenboden) und den Bau von insgesamt drei modernen Flüchtlingswohnheimen fertiggestellt.
Ein weiterer Schwerpunkt in 2017 ist die Erhöhung des Freizeitwertes in unserer Stadt gewesen. So haben wir in der Nähe unseres beliebten Waldspielplatzes in Hopen einen Naturerlebnispfad für Familien angelegt und außerdem unser wunderschönes Waldbad mit einer neuen Heizungsanlage versehen. Die moderne Technik garantiert konstante Wassertemperaturen auch bei wechselhaftem Wetter.
Für zwei wichtige private Bauprojekte hat die Stadt Lohne die Rahmenbedingungen geschaffen. In der Innenstadt entsteht derzeit ein neues Stadthotel mit insgesamt 50 Zimmern auf Flächen, die die Stadt Lohne an einen privaten Investor veräußert hat.
Der wachsenden Nachfrage nach günstigem Wohnraum trägt das Wohnbauprojekt an der Von-Dorgelo-Straße Rechnung. Neun Wohnhäuser mit 60 Wohnungen entstehen hier bis Frühjahr 2019.
Eine erfreuliche Nachricht kam in diesem Jahr aus Hannover: Die Stadt Lohne ist in das Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ aufgenommen worden. Jetzt können in den nächsten Jahren bis zu neun Millionen Euro in Projekte fließen, die die Attraktivität der Innenstadt erhöhen sollen.
Die Finanzierung teilen sich zu je einem Drittel der Bund, das Land und die Stadt. Dies ist ein ganz wichtiger Impuls für die Belebung unserer Innenstadt.
Unseren erfolgreichen Unternehmen und ihren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt ein besonderer Dank: Denn die Betriebe sorgen für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und für sehr gute Gewerbesteuereinnahmen. Bereits im zweiten Jahr konnte einen Einnahmerekord erzielt werden, mit über 22 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen in 2017. Das gibt uns den Spielraum für weitere Zukunftsinvestitionen.
Auch innerhalb der Stadtverwaltung hat es 2017 wichtige Veränderungen gegeben. Durch den Umbau des ehemaligen Stadtmedienarchivs im Untergeschoss des Rathauses konnte ein neues und modernes Bürgerbüro eingerichtet werden. Den Service für die Lohnerinnen und Lohner erhöht auch die neue Webseite der Stadt, die im Sommer an den Start ging.
Blick nach vorne: Welche Projekte stehen für 2018 auf der kommunalpolitischen Agenda?
Wir werden die Modernisierung unserer Schulen weiter voranbringen. So bedarf z.B. die Gertrudenschule einer umfassenden Renovierung und der Schaffung zusätzlicher (Gruppen-)Räume. Gleichzeitig wollen wir alle Schulen für die Digitalisierung fit machen und als Schulträger in eine hochmodernde EDV-Ausstattung unserer Schulen investieren.
Wir werden uns weiterhin konsequent durch Bauleitplanung bzw. die Ausschreibung kommunaler Flächen um die Schaffung bezahlbaren Wohnraumes in unserer Stadt kümmern. Ziel ist es, für alle Bevölkerungsgruppen Wohnraum zu akzeptablen Mieten zur Verfügung zu stellen.
Für den baldigen Neubau des Famila-Marktes auf der Fläche Küstermeyer an der Keetstraße/Meyerhofstraße wollen wir in diesem Jahr die planerischen Voraussetzungen schaffen.
Zur Erweiterung des Bildungsangebotes und zur Ergänzung des Krankenhausstandortes unterstützen wir die Einrichtung einer Krankenpflegeschule in Lohne und möchten zusätzlichen Parkraum am Lohner Krankenhaus schaffen. Hierfür ist die Planung eines Parkhauses auf dem Krankenhausparkplatz in die Wege geleitet worden.
In Abstimmung mit der Landesschulbehörde wollen wir den großen Herausforderungen begegnen, denen sich unsere Schulen täglich gegenüber sehen. Durch den deutlich gestiegenen Anteil von Kindern mit Sprachförderbedarf und aufgrund der Inklusion müssen hier – durch innovative Konzepte und größeren Personaleinsatz seitens des Landes – kurzfristig Lösungen geschaffen werden, die sowohl den Belangen von förderbedürftigen als auch von leistungsstarken Schülern gerecht werden.
Die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Städtebauförderung werden uns in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen. Wir möchten hier wichtige Weichen stellen. Das umfasst bauliche Veränderungen zur Erhöhung der Angebotsvielfalt ebenso wie die Schaffung zusätzlicher Parkplätze und die Umgestaltung etwa der Küstermeyerstraße und des Pierre-Braun-Platzes.
Was waren die Schwierigkeiten und Herausforderungen im Jahr 2017?
Durch unsere sehr positive Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung hat der Verkehr in Lohne stark zugenommen. Wir setzen uns daher zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs intensiv für den Bau einer Nord-West-Tangente ein. Hierzu wurden bereits konkrete Planungen für einen möglichen Trassenverlauf und für die Anbindung an die Dinklager Straße vorgestellt. Leider gestaltet sich die finanzielle Förderung des Vorhabens durch das Land schwierig. Hier wären wir gerne schon weiter und möchten das Jahr 2018 nutzen, um die zuständigen Stellen zu Förderzusagen zu bewegen.
Und worauf freuen Sie sich außerdem in 2018?
Im April finden zum 15. Mal die Lohner Kulturtage statt. Ich freue mich auf 14 tolle Veranstaltungen.
Außerdem steht im Juni die Eröffnung des „Lohneums“, unserer neuen Sport- und Mehrzweckhalle bevor. Vom 8. bis zum 10. Juni werden hier erstmals die Tore für die Bevölkerung geöffnet werden. Die neue Halle wird Lohne ganz neue Möglichkeiten eröffnen.
Freuen dürfen wir uns auch auf die Fanmeile, das Stadtfest und viele weitere Veranstaltungen in unserer Stadt.
Bis dahin wünsche ich allen Lohnerinnen und Lohnern einen guten Start ins neue Jahr!