Kai Tietjen wird der neue Fleischer Schmidt

Veröffentlicht am: 20.10.2022
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Der Name Schmidt am Lohner Marktplatz ist eine Institution. Wenn der 26-jährige Kai Tietjen in ein paar Tagen den Fleischerei-Betrieb mit über 100-jähriger Geschichte übernimmt, soll sich daran nichts ändern. Auch die Mitarbeiterinnen bleiben, der junge Bakumer allerdings ist ein neues Gesicht hinter dem Tresen.

Für die Übernahme bekommt er die Unterstützung der Stadt: Im Rahmen von „Neue Läden. Neues Leben.“ gibt es 10.000 Euro und damit die Höchstsumme aus dem Fördertopf des Gründerprogramms. Kai Tietjen ist damit der 17. Unternehmer, der für seine Geschäftsidee in der Innenstadt prämiert wird.

Anders als die Bezeichnung Gründerprogramm es vermuten lässt, werden auch erfahrene Geschäftsleute ausgezeichnet – wenn sie zum Beispiel von außerhalb in die Innenstadt ziehen oder – wie im Falle Tietjens – einen Betrieb übernehmen. „Wir freuen uns sehr, dass das Ehepaar Schaland einen Nachfolger gefunden hat. Es ist eine gute Nachricht für unser Zentrum, wenn so ein Traditionsbetrieb wie die Fleischerei Schmidt bestehen bleibt – und zugleich ein Signal für Tierwohl, Regionalität, Qualitätsware und Handwerk“, sagt Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet. Deshalb sei das Votum der Jury im Falle Tietjens auch eindeutig gewesen.

Für den 5. November ist die Übernahme geplant. Warum es ihn nach Lohne zieht? „Ich möchte einfach nicht, dass das Fleischer-Handwerk ausstirbt“, sagt Kai Tietjen. Ein weiterer Grund: Sein Unternehmen soll wachsen. Der 26-Jährige ist Inhaber der Landschlachterei Landwehr in Bakum. Hier schlachtet und verarbeitet er Rinder, Schweine und Schafe für kleinere Tierhalter, produziert Würste und Koteletts, Schinken und Schnitzel, Braten und Dry Age – auch für den Eigenbetrieb. „Mit der Fleischerei Schmidt kann ich meine Produkte einer größeren Kundschaft anbieten.“

Dabei setzt er auf das bewährte Verkaufsteam und bewährte Angebote: den beliebten Mittagstisch oder das Firmen-Catering zum Beispiel. Bei der Vermarktung allerdings möchte er neue Wege gehen: „Ich möchte stärker das Internet für die Bewerbung nutzen, Transparenz schaffen, insbesondere über Facebook und Instagram.“ Seine Kunden sollen wissen, was da auf ihrem Teller liegt, wie es produziert wird, wo es herkommt. „Ich möchte die Menschen teilhaben lassen am Herstellungsprozess.“

Neu wird auch das Logo der Schlachterei Schmidt. Eine Agentur arbeitet gerade daran. Ansonsten bleibt das Ladenlokal erstmal weitestgehend, wie es ist. Laut Hauseigentümer-Ehepaar Schaland soll allerdings der Innenhof umgestaltet werden. Kai Tietjen würde den gerne nutzen für Veranstaltungen, „so wie früher, wenn beim Stadtfest hier jeder Platz besetzt war.“

Bewerbungsschluss „Neue Läden. Neues Leben.“

In wenigen Tagen endet die letzte Bewerbungsrunde für das Gründerprogramm 2022. Noch bis zum 31. Oktober können sich interessierte Start-Ups ebenso wie erfahrene Geschäftsleute mit ihrem Vorhaben in der Innenstadt auf eine Förderung von bis zu 10.000 Euro bewerben. Die Bewerbung ist unkompliziert über ein einfaches Online-Formular unter www.gruenderprogramm-lohne.de möglich.