Lernen von den Niederländern

Veröffentlicht am: 27.04.2023
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Lohner Politik und Verwaltung auf Informationsfahrt

Einen Blick über den Tellerrand – genauer über die Staatsgrenze: Das wagten Vertreter der Lohner Politik und Verwaltung vergangenes Wochenende. Sie hatten sich auf Bildungsreise begeben. Das Ziel: die niederländischen Städte Almelo und Hengelo.

Worum es Politik und Verwaltung konkret ging bei dem Besuch? „Die Flächen für die Siedlungsentwicklung werden in Lohne immer knapper. Gleichzeitig soll und muss sich die Stadt weiterentwickeln und mit den Herausforderungen des Klimawandels wie zum Beispiel zunehmenden Unwetterereignissen zurechtkommen. Die Niederländer können uns da ein städtebauliches Vorbild sein. Wir wollten uns deshalb vor Ort mal gelungene Beispiele anschauen“, erklärt Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet. Stadtplaner Matthias Reinkober, zugleich Organisator der Reise, ergänzt: „Die Niederlande müssen historisch und geografisch bedingt schon immer mit wenig Fläche auskommen. Ein großer Teil des Landes liegt unterhalb des Meerwasserspiegels. Daher spielen Hochwasserschutz und Regenwasserrückhaltung eine wichtige Rolle. Diese Situation macht durchaus erfinderisch.“

Die erwarteten Beispiele fand die Reisegruppe im Landschaftsbauprojekt „Kristalbad“, einem 40 Hektar großen Wasserspeicher-, Wasserreinigungs- und Erholungsgebiet bei Enschede, sowie in verschiedenen Wohnquartieren, darunter das private Almeloer „Indie-terrein“. Auf dem 22 Hektar großen Gelände einer ehemaligen Textilfabrik, nur einen Steinwurf vom Zentrum entfernt, entsteht ein ganz neuer Stadtteil. Wasser und monumentale Eichen spielen hier ebenso eine große Rolle wie historische Fabrikgebäude, Neubauten, Kultur und Gastronomie.

Derart inspiriert erarbeiteten die Politiker und Verwaltungsmitarbeiter in zwei Gruppen erste Entwurfsskizzen für ein zukünftiges Wohngebiet in Lohne. Wichtige Aspekte dabei: das „Schwammstadt-Prinzip“, das Regenwasser vor Ort hält und so die Lebensbedingungen von Bäumen in eng bebauten Straßen verbessert sowie Überflutungsflächen schafft, die ein Viertel vor Überschwemmung schützen und den öffentlichen Raum klimatisieren.

Eine gelungene Fahrt mit vielen neuen Erkenntnissen, findet Bürgermeisterin Voet und ist überzeugt: „Wir haben auch in Lohne in den vergangenen Jahren erlebt, wie innerhalb kürzester Zeit und quasi ohne Vorwarnung Starkregen Keller und Schächte überflutet hat. Für diese Folgen des Klimawandels müssen wir solch innovative Lösungen noch stärker als bisher bei der weiteren Siedlungsentwicklung berücksichtigen.“