Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer (links) verabschiedete den Leiter der Liegenschaftsabteilung Manfred Schilling (rechts) in den Ruhestand.
Manfred Schilling kennt wohl jeden Quadratmeter in Lohne und auch dessen Besitzer. Vor mehr als 40 Jahren baute er die Liegenschaftsabteilung im Rathaus auf und war bis jetzt deren Leiter. Jetzt geht Schilling nach 48 Jahren in Diensten der Stadtverwaltung in den Ruhestand. Am Freitag (15. Juni) wurde der 64-Jährige im Kreise seiner Familie, seiner Kollegen und Vertretern des Rates verabschiedet.
Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer nannte Manfred Schilling bei der Verabschiedung den „Liegenschafts-Papst der Stadt Lohne“. „Viele Siedlungen und Gewerbegebiete konnten nur entwickelt werden, weil Manfred Schilling den Grunderwerb für diese Flächen ermöglicht hat“, so Gerdesmeyer. Er bewundere die Besonnenheit, die Geduld und das Verhandlungsgeschick Schillings. Auch Gerdesmeyer habe im Rathaus viel Unterstützung von Manfred Schilling erhalten.
„Einen zweiten Manfred Schilling gibt es nicht“, erklärte Gerdesmeyer. Doch seinen Nachfolger habe er gut auf die kommenden Aufgaben vorbereitet. Maik Bakenhus übernimmt die Leitung der Abteilung für Wirtschaftsförderung und Grundstücksverwaltung. Außer einer kurzen Unterbrechung dank einer Tätigkeit im Hauptamt gehört Bakenhus der Abteilung schon seit 2002 an.
Manfred Schilling wurde am 1. Dezember 1953 in Mühlen geboren. Er ist seit 39 Jahren verheiratet mit seiner Frau Mechthild und hat drei Kinder – zwei Töchter und einen Sohn – und mittlerweile eine Enkeltochter.
Nach dem Abschluss an den Handelslehranstalten in Lohne begann er am 1. Juli 1970 als Verwaltungslehrling seine Tätigkeit im Rathaus. Nach mehreren Weiterbildungen begann Schilling 1978 seine Beamtenlaufbahn als Stadtinspektor in Anstellung. In dieser Zeit installierte die Verwaltungsleitung auch eine eigene Abteilung für Liegenschaften im Rathaus – als erste Verwaltung im Kreis Vechta überhaupt. Manfred Schilling war von Anfang an dabei. In Pension geht er als Städtischer Rat.
Über vier Jahrzehnte erwarb sich Manfred Schilling höchste Anerkennung unter seinen Kollegen in Lohne, in der Politik und in den benachbarten Rathäusern. So übernahm er 2001 die Geschäftsführung der Flächenagentur im Städtequartett – einem Zusammenschluss der Städte Lohne, Vechta, Damme und Diepholz. Hauptaufgabe der Flächenagentur ist die Schaffung von ökologischen Ausgleichsflächen für Siedlungs- und Infrastrukturprojekte in den vier Kommunen.
Norbert Bockstette, stellvertretender Bürgermeister und Vorsitzender des Lohner Stadtrates, lobte Schillings Verhandlungsgeschick und hervorragenden Ortskenntnisse. „Dadurch haben Sie Dinge möglich gemacht, an denen andere sich die Zähne ausgebissen hätten.“ Für die Politik habe Schilling so die Grundlagen geschaffen, um überhaupt Entscheidungen für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt treffen zu können, so Bockstette im Namen seiner Ratskollegen.
Der Neu-Pensionär verabschiedete sich von seinen Kollegen in einer rührenden Ansprache. „Ich konnte mir immer der Rückendeckung des Bürgermeisters und des Rates sicher sein“, sagte Manfred Schilling. „Doch ohne mein Team wäre nichts möglich gewesen.“ Viele Abendstunden habe er dienstlich mit Verhandlungen zugebracht, jetzt wolle er die Pension nutzen, um möglichst viele Stunden mit seiner Familie zu verbringen.