Sechs Stars des Ehrenamtes erhalten Stadtmedaillen in Gold

Veröffentlicht am: 09.07.2021
Bürgermeister Gerdesmeyer würdigt Engagement

Ehrungen Ehrenamt 2021Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer (rechts) und seine beiden Stellvertreter Elsbeth Schlärmann und Norbert Bockstette überreichten Frank Sieve, Christian Zerhusen, Andrea Pungenhorst, Horst Kamphaus, Iris Horstmann und Norbert Nuxoll (von links) die große Stadtmedaille in Gold für ihr ehrenamtliches Engagement.

Iris Horstmann, Christian Zerhusen, Andrea Pungenhorst, Frank Sieve, Horst Kamphaus und Norbert Nuxoll sind die „stillen Stars“ des Ehrenamts und haben sich auch oder vor allem in der Corona-Krise unermüdlich für ihre Mitmenschen engagiert. Dafür überreichte ihnen am Donnerstag (8. Juli) Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer jeweils die große Stadtmedaille in Gold.

„Ich möchte Ihnen von ganzem Herzen und im Namen aller Menschen unserer Stadt herzlich für alles danken, was Sie gesellschaftlich leisten, indem Sie ein Ehrenamt bekleiden“, sagte Gerdesmeyer. Und mit Blick auf die Leistungen in der Corona-Zeit: „In schwierigen Zeiten braucht es Menschen wie Sie, die sich unermüdlich und mit viel Kreativität dafür einsetzen, dass unsere Gesellschaft diese schwere Zeit übersteht.“

Iris Horstmann

Als Mitarbeiterin im heilpädagogischen Kindergarten des Andreaswerks in Steinfeld engagiert sich Iris Horstmann schon beruflich für Kinder mit einem besonderen Förderbedarf. In der Pandemie wurde die 43-Jährige dann zur stillen „Corona-Heldin“.

Als die Covid-Infektionen im Andreaswerk anstiegen, betreute die zweifache Mutter die Erkrankten und Isolierten ihrer Einrichtung. Zur damaligen Zeit war Iris Horstmann noch nicht geimpft und riskierte somit ihre eigene Gesundheit für ihre Mitmenschen.

Ihr Ehemann und ihre 13- und elfjährigen Kindern haben das Engagement von Iris Horstmann mitgetragen und ihre schon stark geminderten sozialen Kontakte weiter reduziert. „Dadurch haben Sie sich dem Virus mutig entgegen gestellt und verdienen höchste Anerkennung“, sagte Tobias Gerdesmeyer.

Christian Zerhusen

Christian Zerhusen, besser bekannt als „Posse“, gehört beim TuS Blau-Weiß Lohne seit frühesten Kindertagen zum Inventar. Als Fußballer durchlief er die gesamte Nachwuchsabteilung und spielte in seinen aktiven Zeiten in der ersten Herrenmannschaft.

Seit seinem Ende als aktiver Fußballer managt der heute 53-Jährige im Hintergrund den reibungslosen Ablauf des Spielbetriebs im Heinz-Dettmer-Stadion.

Als Verbindungsglied zwischen dem Vorstand, dem er als Vize-Präsident angehört, und den mehr als 100 Fußballmannschaften im Jugend- und Erwachsenenbereich ist Zerhusen nicht nur für die Einteilung der Trainingszeiten, Trainingsplätze, sondern auch für einen großen Teil der Ansetzung der wöchentlichen Punktspiele verantwortlich.

Gerade in Corona-Zeiten war die Umsetzung und Einhaltung der Hygienebestimmungen eine große Herausforderung für den dreifachen Familienvater. Bei Sonderveranstaltungen im Heinz-Dettmer-Stadion wie Freundschaftsspielen von Teams aus der Bundesliga, allgemeinen Sporttagen, Vereinsjubiläen und vielem mehr ist er an vorderster Stelle bei der Organisation dabei.

„Posse ist von Sportlern und Nichtsportlern geschätzt und gerne gesehen“, sagte Bürgermeister Gerdesmeyer. Dafür erhalte Christian Zerhusen zurecht die große Stadtmedaille in Gold.

Andrea Pungenhorst

Eine weitere Corona-Heldin ist Andrea Pungenhorst. Die 42-jährige Erzieherin begann in der Zeit des Lockdowns mit dem Bemalen von Steinen, die im öffentlichen Raum den Menschen Trost spendeten. Die Mutter einer Tochter malte auch Steine für die Bewohner des St.-Anna-Stifts in Kroge, für die Hilfesuchenden in der Martinsscheune in Dinklage oder für die Brockdorfer Seniorengemeinschaft. Viele ihrer Steine versteckte sie an öffentlichen Orten in Lohne.

Die dazu gehörige Facebook-Gruppe „LohneStone“ wuchs schnell auf über 600 Mitglieder. Viele kleine und große Künstler in Lohne folgten dem Vorbild von Andrea Pungenhorst und verzierten Steine.

Sichtbarstes Zeichen dieser Aktion war die hunderte Meter lange Steinschlange im Hopener Wald oder vor den Lohner Kindertagesstätten.

„Mit kreativen Ideen haben Sie nicht nur selber Trost in der schweren Zeit gespendet, sondern auch zahllose Kinder und Erwachsene inspiriert, Mut machende Steine zu gestalten“, lobte Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer und überreichte ihr die große Stadtmedaille in Gold.

Frank Sieve

In der Bauerschaft Brockdorf ist Frank Sieve aus dem Vereinsleben nicht wegzudenken. Der 52-Jährige ist Gründungsmitglied der Akkordeongruppe Brockdorf, ist aktiv im Kirchenausschuss St. Maria Goretti, leitet die Chorgemeinschaft, ist im Vorstand der Musikkapelle, sitzt im Pfarreirat der katholischen Kirchengemeinde St. Getrud und ist Vorsitzender des Ortsausschusses in Brockdorf.

Der dreifache Familienvater ist außerdem an der Organisation der Fahrradtouren der Jedermänner des Sportvereins Grün-Weiß Brockdorf beteiligt. Vor allem in der Kirchengemeinde ist der Hausmeister der Grundschule und Küster in zahlreichen Aktionen involviert. Er organisiert Krippenfahrten, Pfarrfeste, Müllsammelaktionen oder schmückt den Weg der Fronleichnamsprozession in der Bauerschaft.

„Frank Sieve erledigt seine vielen Aufgaben ohne großes Aufhebens und im Stillen. Somit hat er die Auszeichnung für das Ehrenamt mehr als verdient“, betonte Gerdesmeyer.

Horst Kamphaus

Das Weihnachtssingen auf dem Marktplatz ist eine Kult-Veranstaltung, die in jedem Jahr am Tag vor Heiligabend tausende Gäste in die Innenstadt lockt. Einer der treibenden Kräfte hinter dieser Aktion ist Horst Kamphaus.

„Hottea“, wie der 61-Jährige genannt wird, hatte zusammen mit Dieter Nordlohne vor 25 Jahren in der Kult-Gaststätte „Pillhuhn“ das Weihnachtssingen begründet. Aus kleinen Anfängen vor zehn bis 20 Zuhörern und ausgerüstet mit einem Kassettenrekorder wurde eine Massenveranstaltung.

Die Basketballer von Blau-Weiß Lohne, der Freundeskreis Lohne – St. Pauli und der Bläserkreis der Musikschule zaubern weihnachtliche Stimmung auf den Platz vor den Haus Uptmoor. Mittlerweile unterstützen die Veranstaltungstechniker von Road Sound die Musiker mit professionellem Equipment – aber unentgeltlich.

Denn die ganze Aktion ist seit jeher dem guten Zweck gewidmet. Mit dem Weihnachtssingen wurden bei der letzten Live-Version 2019 mehr als 20.000 Euro für die Aktion „Sportler gegen Hunger“ gesammelt.

Als in Corona-Zeiten das Weihnachtssingen auf dem Marktplatz ausfallen musste, verlagerte die Organisatoren ihre Aktion ins Internet. Bei der Online-Variante brachen alle Spendenrekorde und rund 31.000 Euro landeten auf dem Spendenkonto.

Vorreiter, Antreiber, Moderator und Seele des Weihnachtssingens ist der zweifache Familienvater „Hottea“ Kamphaus. Und dafür erhielt er in diesem Jahr die große Stadtmedaille in Gold.

Norbert Nuxoll

Ein Urgestein des Sportvereins Grün-Weiß Brockdorf ist Norbert Nuxoll. Mit mehr als 500 Einsätzen gehörte der heute 60-Jährige zu den erfahrensten Fußballern der ersten Herrenmannschaft und wurde 1995 Sportler des Jahres im Verein.

Seit dem Jahr 2000 begleitet der zweifache Familienvater als ehrenamtlicher Betreuer das Zeltlager des Sportvereins. Das Camp ist mit insgesamt über 300 Teilnehmer eines der größten ehrenamtlich organisierten Veranstaltungen im Landkreis Vechta. Auch hier ist Nuxoll stets ein zuverlässiger Mitstreiter und wurde 2008 zum Betreuer des Jahres gekürt.

Von 2005 bis 2007 übernahm er zudem die Betreuung einer Mädchenmannschaft im Jugendbereich.

Neben seinem Schichtdienst als Polizist übernimmt er weitere Verantwortung im Verein: seit 2009 Vorstandsmitglied – aktuell als zweiter Vorsitzender - und zusätzlich Fußballobmann im Seniorenbereich. Aber nicht nur seine Verpflichtungen als Vorstandsmitglied nimmt er sehr ernst. Darüber hinaus erledigt er weitere Aufgaben für den Verein, vor allem bei Arbeitseinsätzen auf den Sportplätzen.

Neben zahlreichen Auszeichnung innerhalb des Vereins erhielt Norbert Nuxoll nun von Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer die große Stadtmedaille in Gold.