Die letzten 21 Bezirksvorsteher wurden von Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer (2. von rechts) und seinen Stellvertretern Elsbeth Schlärmann (4. von rechts) und Norbert Bockstette (5. von rechts) mit einem Abendessen in der Gaststätte Wicheler Timpen verabschiedet. Foto: Christian Tombrägel, Stadt Lohne
Ende einer Ära: In Lohne gibt es seit Jahresbeginn keine Bezirksvorsteher mehr. Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer verabschiedete die letzten 21 ehrenamtlichen Bezirksvorsteher am Donnerstag (8. Februar) aus ihrem Dienst. Die vormaligen Aufgaben wie Viehzählung, Erhebung von Bodennutzung oder das Zählen von Hunden in den jeweiligen Bezirken erledigen heute die Stadt und andere Behörden.
In insgesamt 26 Bezirke war die Stadt Lohne eingeteilt – 17 Land und neun Stadtbezirke. Da die Aufgaben der Bezirksvorsteher in den vergangenen Jahren weiter abnahmen, beschloss der Rat der Stadt bereits im Jahr 2013 keine neuen Bezirksvorsteher zu berufen, wenn jemand aus dem Amt scheidet. Im vergangenen Jahr folgte dann der Beschluss, auf Bezirksvorsteher gänzlich zu verzichten.
Zuletzt waren 20 Männer und eine Frau für die Bezirke zuständig. Und das teilweise schon seit vielen Jahrzehnten. Dienstälteste Bezirksvorsteher waren Bernhard Südkamp und Günter Vorwerk. Sie standen ihren Abschnitten Brockdorf- Nord und Klein-Brockdorf für 42 beziehungsweise 41 Jahre vor.
„Die Bezirksvorsteher waren in der Vergangenheit vor allem in den ländlichen Gebieten Mittler zwischen Stadtverwaltung und Bürger“, erklärte Bürgermeister Gerdesmeyer bei der Verabschiedung in der Gaststätte Wicheler Timpen. Heute sei der Draht zum Rathaus kürzer. „Heute schickt der Bürger schneller eine Nachricht an die Stadt“, so Gerdesmeyer. Auch dank neuer Medien seien die Barrieren heute niedriger.
Im Namen von Rat und Verwaltung dankte Gerdesmeyer zusammen mit seinen Stellvertretern Elsbeth Schlärmann und Norbert Bockstette sowie seinem Allgemeinen Vertreter Gert Kühling den Ehrenamtlichen für ihre langjährigen Dienste, die auch oft mit manch unangenehmen Aufgaben verbunden war.
Hauptaufgaben der Bezirksvorsteher waren unter anderem das Zählen von Vieh in den Ställen. Dies wird seit 2010 direkt von den Landwirten an die Behörden gemeldet. Weggefallen sind außerdem Aufgaben wie die Zählung von Hunden oder das Hinweisen von Grundstückseigentümer auf die Bekämpfung von Ratten. Auch Sammlungen zum Beispiel für die Kriegsgräberfürsorge oder das Deutsche Rote Kreuz organisieren heute die Verbände anders.