Rund 70 Unternehmen, Vereine und Institutionen haben den Lohner Integrationspakt (LIP) bislang unterzeichnet. Hinzu kommen Unterschriften von 160 Einzelpersonen. Mit dem Sportverein Grün-Weiß Brockdorf ist nun ein weiterer Unterstützer hinzugekommen.
„Integration wird schon seit Jahren im Verein gelebt“, erklärt der Geschäftsführer des Sportvereins, Thomas Arkenau, anlässlich der Unterzeichnung. Vom LIP habe man erst kürzlich erfahren. „Der Vorstand war sofort begeistert, an diesem Projekt mitzuwirken.“
Dass Sport und andere Freizeitaktivitäten ein wichtiger Baustein beim Ankommen in Deutschland sein können – davon ist Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet überzeugt. „Teil einer Gruppe zu sein, ist Integration als gelebte Praxis, gelebter Alltag.“ Und sie betont: „Es ist wichtig, dass ein Jeder in der Mitte der Gesellschaft ankommt.“
Mit ihrer Unterschrift bekennen sich die Unterzeichner zu einer Willkommenskultur. Doch weil Integration keine Einbahnstraße ist, unterzeichnen nicht nur Vereine wie Grün-Weiß Brockdorf, Blau-Weiß Lohne, der Schützenverein und die Feuerwehren das Papier, sondern auch der Islamische Kulturverein, Amasyaspor Lohne oder der Runde Tisch für Integration und Völkerverständigung. Mit ihrem Bekenntnis zum LIP unterstützen sie auch das Erlernen der deutschen Sprache.
Ins Leben gerufen wurde der Lohner Integrationspakt 2008 vom damaligen Bürgermeister Hans Georg Niesel. Eine, die sich gut an die Geburtsstunde der Initiative erinnert, ist Ursula Große Holthaus, Vorsitzende des Runden Tisches. „Zu Beginn haben vor allem Unternehmen den Pakt unterschrieben. Das war damals der Fokus und wichtig, denn einen Job oder eine Ausbildung zu finden und dort integriert zu werden, gehört zum Ankommen essentiell dazu.“ Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Firmen Pöppelmann, Wiesenhof und Biochem.
Um den LIP immer wieder mit Leben zu füllen und die Integration voranzutreiben, werden nicht nur weitere Unterstützer gesucht und Unterschriften geleistet. Jedes Jahr organisieren die Verantwortlichen - die Abteilung für Integration der Stadt Lohne sowie der Runde Tisch – eine große Veranstaltung für alle Unterzeichner. Dann werden zum Beispiel Vorträge gehalten, Best-Practice-Beispiele unter die Lupe genommen oder Flüchtlingsunterkünfte besucht.
Im LIP geht es aber auch um Vernetzung untereinander. So hat das Projekt in der Vergangenheit zu einer gemeinsamen Berufsinformationsveranstaltung der Adolf-Kolping-Schule und des Islamischen Kulturvereins oder zu zahlreichen Projekten in Unternehmen geführt. Die nächste gemeinsame große Veranstaltung ist für den 12. Juni (Montag) geplant. Das Thema: die Ausbildung „light“ für Migranten des Unternehmens Grimme inklusive einer Fahrt nach Damme. Zusammen mit der Adolf-Kolping-Schule hat die Firma ein spezielles Konzept entwickelt, mit dem fachlich fitte junge Menschen, die aber sprachliche Defizite haben, dennoch eine Ausbildung ableisten können.
Ein wichtiges Thema: Denn nicht nur der Fachkräftemangel wächst, auch der Ausländeranteil in der Lohner Bevölkerung nimmt zu. Mittlerweile beträgt er 17,3 Prozent.
- Weitere Infos unter www.lohne.de
Grün-Weiß Brockdorf leistet seit Jahren Integrationsarbeit. Nun hat der Verein den Lohner Integrationspakt im Beisein von Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet (stehend, Mitte), Ursula gr. Holthaus (Runder Tisch, stehend, 2. von links) und Jana Münchow (Stadt Lohne) unterzeichnet. Stellvertretend für den Verein am Tisch (sitzend von links): Norbert Nuxoll, Martin Sieverding und Ralf Freude sowie (stehend von rechts) Günter Brinkmann und Thomas Arkenau. Foto: Jana Beuse, Stadt Lohne
