Lohne. „Dass hier auf dem Vorplatz des Museums vor wenigen Monaten quasi eine Betonwüste war, kann man sich heute kaum noch vorstellen." Lohnes Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet spricht aus, wie es eigentlich allen geht, die am Umbau des Platzes beteiligt waren. Wo einst Pflasterstein an Pflasterstein lag, befinden sich heute Beete mit Bäumen und Pflanzen, Sitzmöbel aus Holz, eine bessere Beleuchtung, Fahrradständer und ein neuer Lohne-Schriftzug als Fotomotiv.
„Klar, die Pflanzen müssen sich noch ein bisschen entwickeln und die Bäume ihr Laub bekommen, aber dann wird das hier ein richtig schöner Platz mit viel Aufenthaltsqualität", verspricht Matthias Kolhoff von Kolhoff Landschaftsarchitekten, der das Areal mit seinem Team geplant und die Baustelle beaufsichtigt hat.
Möglich wurde die Umgestaltung Dank eines Förderprogramms des Landes Niedersachsen: dem Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!", das sich aus EU-Mitteln speist. Mit dieser Förderung unterstützt das Land Niedersachsen Kommunen bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie in den Innenstädten, darunter eben auch Lohne. Insgesamt bis zu 840.000 Euro, davon 755.000 Euro aus Fördergeldern und der Rest aus städtischen Mitteln, fließen so derzeit in das Projektgebiet, dass sich nicht nur auf die Fußgängerzone erstreckt, sondern auch die angrenzenden Straßen einschließt.
Außer dem Museumsvorplatz finanziert die Stadt mit den Fördermitteln ihre neue Weihnachtsbeleuchtung, neue Straßenüberspannungen in Form von großen bunten Lampenschirmen für den Sommer sowie Veranstaltungsinfrastruktur, die von der Stadt selbst aber auch von Vereinen für kleinere Events im Stadtzentrum genutzt werden können. Außerdem organisierte das Stadtmarketing mit Geldern aus Hannover zum letzten Stadtfest ein hochkarätiges Straßentheater.
„Mit unseren Projekten schaffen wir zusätzliche Aufenthaltsqualität in der Innenstadt und neue Anlässe, das Zentrum zu besuchen. Gelitten haben unter Corona aber nicht nur Handel und Gastronomie, auch der Tourismus lag monatelang brach", verdeutlicht Bürgermeisterin Voet, warum das Geld am Museum gut investiert ist. Das findet auch der Hausherr der Einrichtung, Benno Dräger: „Wir konnten wegen des Lockdowns lange Zeit nicht öffnen. Um die Gäste zurückzugewinnen, müssen wir uns ganz schön anstrengen. Mit unserem Erweiterungsbau haben wir das Museum vergrößert und modernisiert. Dazu passt der tolle neue Vorplatz. Ich freue mich, wie schön er geworden ist." Und er fügt an: „Mein Dank gilt nicht nur den Baufirmen für die gute Zusammenarbeit, sondern auch der Stadt, dass sie unsere Arbeit mit diesem neuen Platz unterstützt."
Der Platz – er dient nicht nur den Gästen des Museums, sondern ist auch Ausgangspunkt verschiedener Stadtführungen und Treffpunkt von Radtouristen und privaten Gruppen. Außerdem kommen hier täglich zahlreiche Pendler und andere Zugreisende entlang, die nun die Wartezeit auf dem neuen Museumsvorplatz überbrücken können. Und vielleicht sich sogar mit dem neuen Lohne-Schriftzug in den Sozialen Netzwerken zeigen.
Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!":
Mit dem Förderprogramm unterstützt das Land Niedersachsen 207 Kommunen und kommunale Verbünde in Niedersachsen bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie in den Innenstädten. Es umfasst gut 120 Millionen Euro und speist sich aus der EU-Aufbauhilfe REACT EU. Mit diesem Geld werden einzelne Projekte und Konzepte gefördert, die der Innenstadt zugutekommen. Nach Lohne fließen bis zu 755.000 Euro. Die Stadt Lohne stockt diese Mittel ihrerseits auf rund 840.000 Euro auf. Sie setzt insgesamt vier Projekte um, in deren vor allem die Aufwertung des öffentlichen Raums steht, um so die Aufenthaltsqualität der Lohner Mitte zu erhöhen.
Deutlich grüner, besser ausgeleuchtet und mit viel Aufenthaltsqualität präsentiert sich nun der Museums-Vorplatz. Foto: Anne Nußwaldt, Stadt Lohne
Der neue Lohne-Schriftzug als Fotomotiv am Museum. Foto: Lilli Stelter, Stadt Lohne
Freuen sich über den neu gestalteten Museums-Vorplatz: (sitzend von links) Benno Dräger (IML), Matthias Kolhoff (Kolhoff Landschaftsarchitekten), Henrike Voet (Stadt Lohne), Oliver Christen (OC Lichtplanung)) sowie Bernd Hinrichs (Stadt Lohne) und Klaus Kramer (Kramer Landschaftsbau). Foto: Anne Nußwaldt, Stadt Lohne