Suche nach vermissten Dingen läuft jetzt über das Internet

Veröffentlicht am: 11.05.2021
Stadt Lohne richtet digitalen Fundservice ein

Digitales FundbüroHeike Frilling managt das Fundbüro im Lohner Rathaus.

Portmonees, Handys, Fahrräder, sogar Wasserpfeifen und eine Drohne liegen im Fundbüro des Lohner Rathauses und warten auf ihre Besitzer. Damit Suchende nun schneller ihre Dinge wieder finden können, setzt die Stadt Lohne auf einen digitalen Fundservice. Per Online-Formular können Bürger ihren Verlust möglichst detailliert beschreiben. Trifft dann ein Fundstück im Rathaus ein, auf das die Beschreibung passt, erhalten sie Suchenden automatisch eine Nachricht. Zu finden ist der digitale Fundservice hier.

Hinter der digitalen Suche steckt die ganz menschliche Arbeit von Heike Frilling. Sie managt das Fundbüro im Lohner Rathaus. Gibt ein Bürger ein Fundstück im Rathaus ab, erfasst Heike Frilling dieses in der Software so genau wie möglich. Marke, Farbe, auffällige Merkmale und der Fundort werden dokumentiert.

Mit den Daten wird dann der Suchalgorithmus gefüttert. Und je detaillierter Suchende ihren Verlust beschreiben können, desto höher sind die Chancen, ihr Gut zu finden. „Auf Fotos wird bewusst verzichtet“, erklärt Heike Frilling, „ansonsten könnten Betrüger sich ihre ‚Ware‘ einfach aussuchen.“

Das System ist im gesamten deutschsprachigen Raum – also auch Österreich und die Schweiz - vernetzt. Wenn jemand also den genauen Ort seines Verlustes nicht mehr weiß, zum Beispiel während einer Bahnfahrt, kann die Suche über den Fundservice trotzdem zum Erfolg führen. Denn der Algorithmus durchforstet alle angeschlossenen digitalen Fundbüros. Rund um Lohne sind beispielsweise die Fundbüros in Vechta und Diepholz angeschlossen.

„Das ist ein extremer Vorteil der digitalen Suche“, sagt Heike Frilling. Denn auch im Lohner Archiv sind Schätze, die wahrscheinlich nicht nur von Lohnern vermisst werden. „Ein kurioser Fund war seinerzeit ein Koffer voller Kleidung, der an der Autobahnabfahrt Lohne/Dinklage hinterlassen wurde“, erzählt Frilling. „Das war schon etwas gruselig.“

Im Moment sei es eher ruhig im Fundbüro, stellt Heike Frilling fest. Corona sei Dank. Es fehlen die Veranstaltungen, auf denen Fahrräder, Handys oder Portmonees verloren werden. „Hochsaison ist immer das Lohner Schützenfest“, sagt Heike Frilling.

Und was passiert mit Dingen, für die sich keine Besitzer ermitteln lässt? „Wir heben in der Regel die Dinge für sechs Monate auf“, sagt Heike Frilling. „Anschließend werden sie vernichtet oder gespendet.“ Fahrräder gehen regelmäßig an unterschiedliche karitative Einrichtungen. Handys und andere Datenträger müssen vernichtet werden, damit sensible Daten nicht in die Hände von Unbefugten fallen.

„Durch das neue System werden wir aber sicher viele Dinge wieder an den Mann oder die Frau bringen“, ist sich Heike Frilling sicher. Und ganz wichtig: Statt Fundsachen in den sozialen Netzwerken zu posten, sollten sie einfach ins Rathaus gebracht werden.

 

AnsprechpartnerIN

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Heike Frilling
Tel.: 04442 886-0
Fax: 04442 886-8500
Vogtstraße 26 49393 Lohne
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