Darlene Wellinghof, Ulla große Holthaus und Lena Dellenbach (von links) freuen sich auf weitere ehrenamtliche Helfer.
Im Alltag beraten, bei Behördengängen zur Seite stehen, lokale Bräuche und Gepflogenheiten erklären oder einfach ein Gesprächspartner in einer neu erlernten Sprache sein – das ist es, was die ehrenamtlichen Helfer für die Geflüchteten in Lohne leisten. Die Arbeit ist für das gesellschaftliche Zusammenleben wichtig, deswegen sucht die Abteilung Integration der Stadt Lohne nun weitere Bürger, die sich in den Dienst dieser guten Sache stellen möchten – je nach persönlichen Fähigkeiten und Kapazitäten.
Aktuell kümmern sich 17 so genannte Hauspaten um Geflüchtete in Lohne. Eine von ihnen ist Darlene Wellinghof. Die 34-jährige Erzieherin kümmert sich seit gut zwei Jahren um eine Großfamilie aus Afghanistan. Diese kam zu zehnt 2015 nach Deutschland und landete ein Jahr später in einer Flüchtlingsunterkunft in Lohne.
„Kennengelernt haben wir uns beim Fußballtraining“, erklärt Darlene Wellinghof. Ihr Sohn und ein Sohn der afghanischen Familie spielen gemeinsam in einer Mannschaft. Bei Fahrten zu Trainingseinheiten oder Spielen habe sie gemerkt, dass die Familienangehörigen in vielen Bereichen Unterstützung brauchen.
So half Darlene Wellinghof bei Behördengängen, kaufte mit der Familie Kleidung, besorgte die Schulbücher für die Kinder. Anfangs habe die Lohnerin viel Zeit investieren müssen. Heute, zwei Jahre später, ist die Familie in ihrer neuen Heimat angekommen. Der Austausch zwischen Darlene Wellinghof und der Familie beschränke sich häufig auf kurze Besuche zum Teetrinken und Plaudern.
Jemanden zum Sprechen, zum einfachen Austausch, das ist es, was die Initiatoren des Hauspaten-Projekts in Lohne suchen. „Wir brauchen nicht unbedingt jemanden, der mit den Familie zum Amt rennt“, erklärt Ulla große Holthaus vom Runden Tisch für Integration und Völkerverständigung, „sondern jemanden, der einfach mit den Flüchtlingsfamilien Deutsch spricht. Denn ansonsten besteht die Gefahr, dass sie erlerntes Wissen einfach zu schnell vergessen.“
Konkret sucht Lena Dellenbach, im Rathaus zuständig für Integration, Hausaufgabenhilfen oder Personen, die Schulabsolventen beim Start ins Berufsleben unterstützen. „Wer helfen möchte, kann bei uns sein Interesse bekunden, für welche Zielgruppe er oder sie tätig sein möchten“, sagt Lena Dellenbach. „Wir suchen Personen, die sich einfach nur mit den Geflüchteten treffen um Deutsch zu sprechen und sich auszutauschen.“
Und damit sich die Ehrenamtlichen auch untereinander austauschen können, treffen sie sich regelmäßig im Industriemuseum (Küstermeyerstraße 20). Das nächste Zusammenkommen, zu dem auch Interessierte herzlich eingeladen sind, findet statt am Dienstag (8. Januar) um 18 Uhr.
Ansprechpartnerin
- Abteilungsleiterin
- Sozialarbeiterin