Ein vielversprechendes Projekt im Rahmen des Bürger-Klimaparks nimmt Form an: Der Schulwald. Davon konnten sich Klimaschutzmanagerin der Stadt Lohne, Sandra Mezger, Beata Punte, Projektmanagerin des Verbundes Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar) an der Universität Vechta, Christiane Lehmkuhl, Naturschutzbeauftragte des Landkreises Vechta und Waldpädagoge Horst Wieting von den niedersächsischen Landesforsten bei einem Ortstermin überzeugen. Die Begehung am Donnerstag (24. August) zeigte eindrucksvoll, wie die Natur sich ihren Raum zurückerobert und die gepflanzten Bäume und Sträucher in einem dynamischen Ökosystem Fuß fassen.
Horst Wieting von den niedersächsischen Landesforsten erklärte: „Wer kennt denn überhaupt noch Pflanzen wie Rainfarn, Goldrute, Kanadisches Berufskraut, Weidenröschen, Brennnesseln oder Disteln. Genau diese Kräuter breiten sich auf der Schulwaldfläche am Rand des Klimaparks in Lohne aus. Bei Sonnenschein tummeln sich hier auf deren Blüten tausende Bienen und Schwebfliegen. Schmetterlinge wie Tagpfauenauge, Kohlweißling oder Aurorafalter nehmen hier Nahrung auf und nutzen diese Pflanzen zur Eiablage.
Die Klimaschutzmanagerin der Stadt Lohne, Sandra Mezger, Beata Punte von der Universität Vechta, Christiane Lehmkuhl, Naturschutzbeauftragte des Landkreises Vechta und Waldpädagoge Horst Wieting von den niedersächsischen Landesforsten bei einem Ortstermin. “
Der Schulwald wurde im Frühjahr auf einer 70.000 Quadratmeter großen. ehemals landwirtschaftlich genutzten Fläche angelegt und beherbergt mittlerweile rund 5.000 Bäume und Sträucher. Die wilden Kräuter, insbesondere das Kanadische Berufskraut, haben sich flächendeckend ausgebreitet und bieten einen natürlichen Schutz für die jungen Bäume vor zu starker Sonneneinstrahlung. Dieses Mikroklima fördert das gesunde Wachstum der Bäume, indem es den Wurzelraum beschattet und genügend Feuchtigkeit bereitstellt.
Begeistert berichtete Experte Wieting weiter: „Alle gepflanzten Arten, insgesamt 30 verschiedene, sind auf der Fläche angewachsen. Die Ausfallquote liegt bei unter zehn Prozent.“ Das sei ganz normal und ohne den Schutz durch Begleitwuchs wären die Ausfälle durch Trockenheit wesentlich höher. Der Waldpädagoge betonte zudem, dass die Natur selbst die Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung legt: „Dort wo sich der Wald ohne Pflanzung vermehrt, also über eine Naturverjüngung, wird das zehnfache an Saatgut produziert, weil es ganz normal ist, dass von den vielen Sämlingen viele insbesondere in den ersten Jahren ausfallen und am Ende durch Konkurrenz und Verbiss nur wenige überleben.“
Gesundes Wachstum zeigen die Bäume im Schulwald des Bürger-Klimaparks.
Die Entwicklung des Schulwaldes wird von der Franziskus-Schule, Ketteler-Schule, Gertrudenschule sowie der Albert-Schweitzer-Realschule begleitet. Die Schülerinnen und Schüler verfolgen nicht nur den Prozess aufmerksam, sondern greifen bei Bedarf auch regulierend ein.
Der Schulwald ist ein integraler Bestandteil des Bürger-Klimaparks, der auf einer rund sieben Hektar großen Fläche am Rand des Hopener Waldes entsteht. Hier wird eindrucksvoll verdeutlicht, wie sich die Natur an den Klimawandel anpassen kann. Das Vorhaben erhält Unterstützung durch Bundesmittel und zeigt bereits jetzt, wie der Mensch und die Natur gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.
- Weitere Infos gibt es online unter www.klimapark-lohne.de